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Auszug - Begleitung/Integration von 'auffälligen' Flüchtlingen (Antrag der Fraktion der CDU)  

6. Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 23.10.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 18:45 Anlass: Sitzung
Raum: Mensa des Gymnasiums am Silberkamp
Ort: Am Silberkamp 30, 31224 Peine
Zusatz: Bitte beachten Sie den geänderten Sitzungsraum.
2017/137 Begleitung/Integration von 'auffälligen' Flüchtlingen (Antrag der Fraktion der CDU)
     
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
  Aktenzeichen:Ref.4
Federführend:Referat für Migration und Teilhabe Bearbeiter/-in: Lachmund, Elisabeth
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Frau Öztürk verweist auf die Informationsvorlage und ergänzt die exemplarische Auflistung der Maßnahmen zur Integration.

Die geschlechterspezifische interkulturelle Schulung für Flüchtlingssozialarbeiter und Flüchtlingssozialarbeiterinnen wurden von der Gleichstellungsbeauftragten Frau Tödter allein oder in Kooperation bzw. Zusammenarbeit zwischen Frau Öztürk und Frau Tödter durchgeführt.

Die Schulsozialarbeiter/Schulsozialarbeiterinnen haben zudem beim Angebot der Fortbildung zur Salafismusprävention, die die Gleichstellungsbeauftragte auf Initiative von Frau Öztürk für den Präventionsrat des Landkreises Peine organisierte, den Wunsch nach einer Veranstaltung zum Thema „Demokratiebildung in Schulen“ geäußert. Ein entsprechender Bedarf an Fortbildungen zu den Inhalten der Demokratie wird niedersachsenweit geäußert.  

Anschließend geht Frau Öztürk auf die fachbegleitende Prozessbegleitung und

Supervision und schwierige Tätigkeit der Flüchtlingssozialarbeiter/ Flüchtlingssozialarbeiterinnen ein und erläutert die Aufgaben des Übergangsmanagements.

Aufgrund der Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen in der Südstadt Peine und der Einschätzung der Polizei, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt, wurden diverse multilaterale Gespräche geführt. Zu den Bestandteilen des entsprechenden Maßnahmekonzeptes gehört u.a. die aufsuchende und szenenorientierte Sozialarbeit als besondere Herausforderung.

Deutlich sei inzwischen, dass die Auseinandersetzungen in der Peiner Südstadt kein Phänomen der aktuellen Zuwanderung sei. Als Folge der Vernachlässigung der Integrationsarbeit vergangener Zeiten sei nunmehr eine nachholende Integrationsarbeit erforderlich.

Hinsichtlich der Bereitstellung von „Streetworkern“ gibt es erste Verhandlungen mit dem Caritasverband. Nach entsprechender Konkretisierung erfolgt, analog zu anderen Abstimmungen, eine umgehende Information der politischen Gremien.  

 

KTA Fechner bedankt sich für die Darstellung und verweist auf die Auffälligkeiten von - nach seiner Wahrnehmung - überwiegend männlichen jugendlichen Zugewanderten in der Gemeinde Vechelde. Er betont die Notwendigkeit der präventiven Begleitung zum Beispiel bei der Sicherstellung der Teilnahme am Sprachunterricht zur Vermeidung von Problemfällen.

 

Die Gleichstellungsbeauftragte Frau Tödter ergänzt die Ausführungen von Frau Öztürk und stellt in diesem Kontext das Projekt „Nice to meet you“ vor, das die Landesstelle Jugendschutz für die Zielgruppe “junge männliche Flüchtlinge“ anbietet. Ziel des Projektes ist die Auseinandersetzung mit dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und seiner Umsetzung im Alltag. Für die Work-Shops hat die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück Filmszenen mit jungen Flüchtlingen entwickelt. Dabei geht es um Missverständnisse und Grenzverletzungen.

Die Gleichstellungsbeauftragte Frau Tödter hat dieses Angebot an alle Flüchtlingssozialarbeiter/Flüchtlingssozialarbeiterinnen im Landkreis weitergeleitet und eine Finanzierung in Aussicht gestellt. Auch bei den Vorfällen in der Südstadt, bei denen junge Männer mit Migrationshintergrund, auch junge männliche Flüchtlinge unterschiedlicher Ethnien aneinandergeraten sind, war eine Frau der Auslöser des Streits. Die Flüchtlingssozialarbeiterin der Gemeinde Wendeburg hat sich zurückgemeldet und Interesse gezeigt. Sie könne sich auch vorstellen, den Teilnehmerkreis um junge männliche Flüchtlinge der Gemeinde Vechelde zu erweitern.

Die Gleichstellungsbeauftragte Frau Tödter spricht Herrn Fechner direkt an und meint, dass dies doch ein erster Schritt sein kann, das Problem mit männlichen jungen Flüchtlingen in Vechelde aufzugreifen.

 

Frau Öztürk bittet darum, dass die Flüchtlingssozialarbeiter/ Flüchtlingssozialarbeiterinnen in den Gemeinden bei den Zusammenkünften im Rahmen der Prozessbegleitung fallbezogene Herausforderungen nennen, um präventive Angebote entwickeln zu können.

Sie bietet an, die Gemeinden zu kontaktieren und anhand der Rückmeldungen Angebote zu entwickeln.

 

Die Gleichstellungsbeauftragte Frau Tödter betont die Notwendigkeit der guten Qualifikation des Fachpersonals. Besonders wichtig ist ihrer Ansicht nach, die Multiplikatoren/innen zu schulen, die mit jungen Migranten bzw. jungen Flüchtlingen arbeiten. Dies sei ja, wie Frau Öztürk in ihrer Informationsvorlage anführt, schon geschehen, besonders im Bereich der Flüchtlingssozialarbeiter/Flüchtlingssozialarbeiterinnen, denen die Gleichstellungsbeauftragte Frau Tödter selber in Form von einem Infotreffen mit Beratungseinrichtungen und zwei Fortbildungen Unterstützung angeboten hat unter dem Schwerpunkt „Integrationssensible Sozialarbeit mit Flüchtlingen - Gewalt im Geschlechterverhältnis“. Frau Öztürk und die Gleichstellungsbeauftragte Frau Tödter haben gemeinsam diese Unterstützung auch sozialen Einrichtungen, die im Kontext Übergang Schule und Beruf tätig sind, angeboten.

Geplant ist weiter eine Fachtagung des Präventionsrates des Landkreises Peine zum Thema “Wertevielfalt-Wertewandel-Wertegemeinschaft!  Herausforderungen an eine gelingende Integration“. Die Gleichstellungsbeauftragte Frau Tödter freut sich, dass sie nun endlich Ahmad Mansour als Referenten für diese in 2018 stattfindende Fachtagung gewinnen konnte. Ahmad Mansour weiß, wovon er spricht. Der 40jährige wuchs in einem arabischen Dorf in Israel auf. Seine Großmutter wurde zwangsverheiratet, er geriet unter den Einfluss des Islams und wurde Islamist. Er löste sich davon, studierte in Deutschland Psychologie und gründete später das Projekt „Heroes“.

Dieses Projekt richtet sich an türkische und arabische junge Männer, die als Projektleiter ausgebildet werden. Es geht um Veränderungsarbeit, nämlich traditionelle Geschlechterrollen in Frage zu stellen. Auch dieses Projekt wird auf der Fachtagung vorgestellt.

 

Auf die Nachfrage von KTA Mittal zu den Auswirkungen der Verweigerung von Flüchtlingen der Teilnahme an Sprachkursen verweist FBL Herr Dr. Buhmann auf die Beschränkung der Sanktionierungsmöglichkeiten für die Kundinnen und Kunden  nach dem SGB II. FDL Sommer ergänzt, dass die Sanktionsregelungen auch für deutsche Leistungsberechtigte gelten.

 

Abschließend verweist Frau Öztürk auf die Schwierigkeiten bei der Teilnahme an Sprach- bzw. Integrationskursen aufgrund der fehlenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

 

Da keine weiteren Wortmeldungen vorliegen, stellt der stellvertretende Vorsitzende KTA Rauls fest, dass der Ausschuss von der Informationsvorlage Nr. 2017/137 Kenntnis genommen hat.

 

 

 


 


 

 

 

 

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