Inhalt

Auszug - Projekt "Seelisch gesund in der Schule. Alles klar?!"  

13. Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mo, 18.02.2019 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:28 Anlass: Sitzung
Raum: Mensa des Gymnasiums am Silberkamp
Ort: Am Silberkamp 30, 31224 Peine
2019/402 Projekt "Seelisch gesund in der Schule. Alles klar?!"
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
  Aktenzeichen:FD 35
Federführend:Fachdienst Gesundheitsamt Bearbeiter/-in: Homann-Pohl, Kerstin
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Der Kreisangestellte Marc Leicht stellt sich und das Projekt anhand einer Präsentation vor. Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

KTA Marotz fragt nach, warum es keine Kooperationen mit Schulen in den Gemeinden Wendeburg und Vechelde gibt.

 

Herr Leicht antwortet, dass in den genannten Gemeinden selbstverständlich auch Schulen gibt, die Interesse an dem Projekt bekundet haben. Leider hat es sich aber ergeben, dass keine der dortigen Schulen im Schuljahr 2018/2019 freie Kapazitäten für das Projekt zur Verfügung hatten.

 

Ergänzt wird der Vortrag durch einen Bericht der Initiatorin des Projektes, der Betroffenensprecherin im Kommunalen Psychiatriebeirat und im Sozialpsychiatrischen Verbund im Landkreis Peine Nadja Stehlin. Frau Stehlin führt aus, dass das Projekt bisher gezeigt hat, dass ein Bedarf an Hilfestellung im Landkreis Peine vorhanden und eine Hilfestellung für Kinder, Eltern und die Schulen notwendig ist. Frau Stehlin stellt noch einmal heraus, dass die Arbeit von Herrn Leicht sehr wertvoll ist, und spricht sich ausdrücklich für eine Fortsetzung des Projektes aus, zumal aufgrund einer Berichterstattung der Peiner Allgemeinen Zeitung und der Peiner Nachrichten in der 6. Kalenderwoche dazu geführt hat, dass eine Vielzahl von weiteren Schulen Interesse bekundet haben, an dem Projekt teilnehmen zu wollen.

 

Was das Projekt aus Sicht von Frau Stehlin auszeichnet, ist die Flexibilität – nach Bedarf der Schulen, der Schülerinnen und Schüler, der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Eltern können Angebote bereitgestellt werden und so unterstützen, wie es die Schulen inhaltlich und vom zeitlichen Umfang benötigen. Diese Flexibilität macht das Projekt einzigartig.

 

Auf Nachfrage der Vorsitzenden KTA Riedel-Kielhorn erklärt Herr Leicht, dass die vollständige Arbeit im Projekt, also die Konzeptionierung und Arbeit in den Schulen z. Zt. ausschließlich durch ihn selbst erfolgt.

 

Auf Nachfrage der Bürgervertreterin Frau Schlaugat ergänzt Herr Leicht, dass das Projekt auch die Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer beinhaltet. Frau Schlaugat bittet Dr. Buhmann um Auskunft, was mit dem Projekt nach dem 31.05.2019 passiert und welche Vorstellungen die Verwaltung hier hat.

 

Dezernent Dr. Buhmann verweist auf die Beantwortung der Fragen der Einwohnerin Matzel unter TOP 4 und gibt diese kurz erneut wieder.

 

Da eine weitere Förderung durch das Land Niedersachsen nicht erfolgen wird, kann die politische Ebene des Landkreises Peine eine Fortsetzung des Projektes im bisherigen Umfang beschließen. Falls dieses von den politischen Gremien nicht gefördert wird, kann die Verwaltung einen Einsatz von Herrn Leicht im Fachdienst Jugendamt umsetzen, um eine Fortsetzung der Kooperationen mit den Schulen sicherzustellen. Die erforderlichen Stellenanteile sind im Stellenplan vorhanden, so dass auch eine unbefristete Beschäftigung von Herrn Leicht gewährleistet werden könnte.

 

KTA Samieske berichtet über ein ihm bekanntes Projekt mit ehrenamtlich tätigen ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern und bittet um Auskunft, ob dieses hier bekannt ist, oder ggf. schon entsprechend gearbeitet wird.

 

 

 

 

 

Herr Leicht führt aus, dass solche Projekte bekannt sind und eine Zusammenarbeit mit ehrenamtlich tätigen ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern durchaus vorstellbar und sinnvoll sein kann, solche Kooperationen aber bisher im Projekt nicht erfolgen. Im Projekt soll aber bei Fortsetzung geprüft werden, ob eine Kombination mit bereits vorhandenen anderen Angeboten erfolgen kann, um eine Mehrfachansprache der Schulen durch verschiedene Anbieter zu vermeiden.

 

Betroffenensprecherin im Kommunalen Psychiatriebeirat und im Sozialpsychiatrischen Verbund im Landkreis Peine Nadja Stehlin ergänzt, dass eine Arbeit mit ehrenamtlichen Helfern durchaus sinnvoll ist, da eine Person allein die Vielzahl der Anfragen und Termine nicht wahrnehmen kann; eine solche Struktur aber auf jeden Fall einer Koordination durch hauptamtliche Mitarbeitende im Projekt bedarf.

 

KTA Mittal bedankt sich für den interessanten und informativen Vortrag. Sie bringt zum Ausdruck, dass sie es sehr schade findet, dass solche Projekte überhaupt notwendig sind und das in den Schulen solche Problemlagen überhaupt vorhanden sind. Aus der letzten Gesundheitsberichterstattung ist in den Schuleingangsuntersuchungen festgestellt worden, dass die Probleme schon viel früher beginnen. Hier stellt sich ihr die Frage, ob das Projekt nicht schon viel früher ansetzen muss, also z. B. in den Krippen und Kindergärten, und ob die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer nicht entsprechend der psychischen Probleme in den Schulen anzupassen wäre, um langfristige Lösungen zu erreichen. Frau Mittal bittet auch um Auskunft, ob es Rückmeldungen im Projekt gibt, ob und wann ggf. eine Behandlung von Kindern mit psychischen Auffälligkeiten erfolgt und wie die Therapieversorgung im Landkreis Peine aussieht?

 

Herr Leicht erklärt, dass aus seiner Sicht ein Handeln bereits vor der 4. Klasse, teilweise sogar in den Kitas notwendig sei, die Projektvorgaben des Landes Niedersachsen aber ausschließlich die Jahrgangstufen 4 bis 11 Klasse als Projektziel beinhalteten. Eine Erreichbarkeit aller Kinder ist aufgrund einer fehlenden Kindergartenpflicht aber erst mit Eintritt der Schulpflicht gewährleistet. Rückmeldungen zu Behandlungen von Schülerinnen und Schülern sind im Projekt nicht vorgesehen. Aus seiner Sicht gibt es im Landkreis Peine zu wenige Kinderpsychiater/innen, Kinderpsychologen/innen und Therapeuten/innen, so dass es zu langen Wartezeiten kommt. Dennoch ist der Kassenschlüssel hinsichtlich der Versorgung für den Bereich des Landkreises erfüllt.

 

Die Vorsitzende KTA Riedel-Kielhorn bedankt sich bei Herrn Leicht und Frau Stehlin und stellt fest, dass der Ausschuss von der Informationsvorlage Kenntnis genommen hat.