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Auszug - Umsetzung des § 35 a SGB VIII  

Jugendhilfeausschuss
TOP: Ö 10
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Di, 01.04.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: Sitzung
Raum: Gr. Sitzungssaal
Ort: Gr. Sitzungssaal
 
Wortprotokoll

Herr Friehe berichtet aus der Arbeitsgruppe § 35a SGB VIII, der neben ihm selbst Herr Fechner, Frau Götting, Herr Maliers und Frau Schrader angehören. Im Wesentlichen haben sich 8 Themenschwerpunkte herausgebildet:

 

  1. Präsentation der aktuellen Situation im Jugendhilfeausschuss am 01.04.2008 (heutige Sitzung)
  2. Herr Friehe führt ein Gespräch mit dem Leiter des Jugendamtes des Landkreises Diepholz – Herrn Klußmeier
  3. Ein Gespräch mit dem Nds. Kultusministerium wird angestrebt
  4. Ein Gespräch mit der Landesschulbehörde – Frau Sager – wird initiiert
  5. Eine Dienstbesprechung zwischen dem Landkreis Peine und den Schulleitungen wird initiiert
  6. Aktivitäten vor Ort werden kommuniziert und möglichst in kooperativen Abläufen organisiert (z.B. gemeinsame Fortbildung zwischen Jugendhilfe und Schule)
  7. In Abhängigkeit der geführten Gespräche ist darüber nachzudenken, eine gerichtliche/juristische Klärung herbeizuführen (Ranking vor Ort)
  8. Die aktuellen Prozesse der Zusammenarbeit werden hinsichtlich ihrer Abläufe überprüft und diesbezügliche Aktivitäten erfasst.

 

Herr Maliers erläutert die Zusammenarbeit mit Frau Götting von der Erziehungsberatungsstelle, die die ärztlichen Gutachten aus ihrer fachlichen Sicht auswertet, um feststellen zu können, ob die Voraussetzungen für eine Förderung nach § 35a SGB VIII gegeben sind. Nicht nur die seelische Störung der Psyche als Folge einer Teilleistungsstörung, sondern auch die Gefährdung einer Teilhabe am Leben der Gemeinschaft über mindestens ½ Jahr hinweg, muss diagnostiziert werden, bevor eine Förderung in Frage kommen kann. In anderen Kommunen werden zum Teil eigene Kräfte geschult, um die erforderlichen Gutachten selbst erstellen zu können.

 

Frau Götting sieht durch eine Schärfung der Diagnostik die Möglichkeit, den Kindern und Jugendlichen eine niederschwelligere Hilfe anzubieten, die eine mögliche Stigmatisierung der Betroffenen verhindern kann. Oft reicht es ihrer Ansicht nach aus, eine Beratung innerhalb der Familie mit dem Ziel der Änderung der Familienstruktur durchzuführen. Aufgrund des stetigen Anstiegs der Fälle drängt die Zeit, schnelle Lösungen für passgenauere und zielgerichtetere Hilfen zu finden.

 

Auf der Suche nach der effektivsten Hilfe für die betroffenen Kinder und Jugendlichen werden immer wieder neue Wege ausprobiert (z. Bsp. Schulprojekt Adenstedt). Herr Maliers wünscht sich eine enge Kooperation mit den Schulträgern. Doch in Zeiten, in denen die Förderstunden vom Land mehr und mehr gestrichen werden, ist die Unterstützung der Elternvertreter unerlässlich. Herr Maliers bittet die Ausschussmitglieder daher, ihre Möglichkeiten zu nutzen und die Elternvertreter auf das Problem aufmerksam zu machen. Diese können ihren Einfluss auf Landesebene geltend machen, indem sie die „Eigenverantwortliche Schule einfordern und so die Schule in die Pflicht nehmen.

 

Herr Dr. Buhmann bietet an, das Konzept über die Zusammenarbeit zwischen Schule und Landkreis aus dem Landkreis Diepholz im Jugendhilfeausschuss vorstellen zu lassen, was von den Ausschussmitgliedern befürwortet wird. Er bedauert, dass auf seine Bitte an die Schulaufsicht, zu einem Treffen zwischen Jugendhilfeträgern und Schulen einzuladen, bisher noch keine Reaktion erfolgt ist, hofft jedoch, dass es noch vor den Sommerferien zu einem Termin kommen wird.

 

Herr Fechner schlägt vor, die direkte Kontaktaufnahme mit dem Ministerium zu suchen. Es bekundet ein großes Interesse an einer Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Schule.

 

Herr Matzel appelliert an den Kreistag und die Verwaltung, das Problem beim Landkreistag anzusprechen.

 

 

 

Herr Fechner merkt an, dass es für ihn nicht nachvollziehbar sei, wenn Schulen ihre Lehrkräfte nicht eigenverantwortlich fortbilden. Vielfach wird von den Fortbildungsangeboten kein Gebrauch gemacht, wie etwa von den von der Kreisvolkshochschule für Lehrer entwickelten Lernentwicklungshelferkursen.