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Auszug - Preisgestaltung in den Mensen der Schulen/Schulzentren in der Trägerschaft des Landkreises Peine  

Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport
TOP: Ö 9
Gremium: Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 24.01.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 20:00 Anlass: Sitzung
Raum: Musikraum des Ratsgymnasiums
Ort: Burgstraße 2, 31224 Peine
2013/005 Preisgestaltung in den Mensen der Schulen/Schulzentren in der Trägerschaft des Landkreises Peine
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Fachdienst Schule, Kultur, Sport Bearbeiter/-in: Stein, Kerstin
 
Wortprotokoll

Bezug nehmend auf Vorlage Nr

Bezug nehmend auf Vorlage Nr. 5/2013 teilt Herr EKR Heiß mit, dass der Preis für Mittagessen in den Mensen von € 3,50 durchaus kritisch zu sehen sei. Die Gratwanderung zwischen der Aufrechterhaltung der Attraktivität für die Betreiber und einer eventuell notwendigen Gegensteuerung bis hin zu Überlegungen, den Mensabetrieb selbst zu übernehmen, falls Betreiber wegbrechen sollten, sei derzeit außerordentlich schwierig. Unterschiedliche Strukturen in den Mensen der Schulzentren erschwerten mögliche Lösungsansätze. Es werde daher seitens der Verwaltung vorgeschlagen, die Bezuschussung von € 0,30 bis zum Ende des Schuljahres 2012/2013 aufrecht zu erhalten.

Herr KTA Fechner wirft ein, dass hiermit lediglich ein Beschluss hinaus gezögert werde. Es stelle sich zudem die Frage nach der Rentabilität, gehe man z. B. von einer durchschnittlichen Essenzahl von vier Essen pro Tag in Ilsede aus. Herr EKR Heiß gibt zu bedenken, dass hier mehr als 400 Nudel-to-go-Gerichte pro Woche sowie etliche Pizzen nicht eingerechnet wären.

Auf Nachfrage von Herrn KTA Fechner, ob dann die Gesamtzahlen in der vorgelegten Form grundsätzlich als Maßstab dienen könnten, teilt Herr Göldner mit, dass hier lediglich vollwertige Essen veranschlagt worden wären, die letztendlich auch nur gefördert werden sollten. Beim Schulstandort Peine, ergänzt Herr Göldner, lasse zudem die Stadtnähe auf die geringe Essensabnahme schließen.

Nachdem Herr KTA Fechner die Aufrechterhaltung der Mensabetriebe infrage stellt, gibt Herr KTA Franz zu bedenken, dass gemäß Erlass die Vorhaltung von Mahlzeiten ohne Verpflichtung zur Essensabnahme gesetzliche Aufgabe des Schulträgers sei. Fraglich sei seiner Ansicht nach, ob der Erlass nicht um eine entsprechende ergänzende Verpflichtung zur Essensabnahme erweitert werden solle. Dies sei auch aus pädagogischer Sicht durchaus als sinnvoll zu erachten.

Herr KTA Streichert ergänzt, dass eine Rücksprache mit dem Vorsitzenden des Mensavereins in Ilsede ergeben habe, dass wenige SuS am Bestellsystem von Giroweb teilnehmen würden. Dies könne auch die Vorlaufzeit von einem Tag nicht verbessern.

In einer kurzen Unterbrechung der Sitzung teilt die anwesende Schulleiterin der Astrid-Lindgren-Schule, Frau Kindler-Schöe, mit, dass das Essen an ihrer Schule durchgängig verpflichtend sei und annähernd alle SuS das Mittagessen dort einnähmen. Zudem lägen ihr die aktuellen Zahlen der ausgegebenen Mittagessen am Schulstandort Ilsede vor. In den Monaten 09 bis 11/2012 seien 5.694, 4.298 bzw. 5.838 „Fast-food“-Gerichte (Nudel-to-go, Pizza, Pommes und Brötchen) ausgegeben worden. Dem stünden 285 ausgegebene Menüs entgegen.

Herr KTA Hoffmann gibt zu bedenken, dass für den Schulträger die Verpflichtung bestünde, ein kostengünstiges Essen anzubieten. Die Gefahr in der Gesellschaft liege seiner Meinung nach darin, die Wertschätzung hierfür zu verlieren. Dennoch müssten allen SuS die Möglichkeit gegeben werden, ein kostengünstiges und qualitativ gutes Essen einnehmen zu können. Hier gelte es, einen Anreiz für den Caterer zu schaffen, viele aber auch gute Essen auszugeben. Ggf. müsse dann über eine Erhöhung der Preise für die sog. „Fast-food“-Gerichte nachgedacht werden.

Auch Frau Schulz bemängelt die fehlende Esskultur und stellt fest, dass ein Bewusstseinswandel durchaus wünschenswert sei.

 

Auf Nachfrage von Herrn KTA Borsum teilt Herr EKR Heiß mit, dass für die Bezuschussung des Mittagessenpreises keine Mittel aus dem Ganztagsbudget zur Verfügung stünden, da dieses Budget nahezu komplett ausgeschöpft sei.

 

Herr KTA Streichert bittet, die Mensavereine bei weiteren Überlegungen mit einzubinden. Herr EKR Heiß sagt dies zu, und betont die große Verantwortung der Schulen und Eltern.

 

Nach Auffassung von Herrn KTA Sachtleben sei es zudem wichtig, keine Anreize für große Caterer zu schaffen, sondern vielmehr kleinere Unternehmen aus der Region zu fördern. Hier gibt Herr EKR Heiß zu bedenken, dass der Mensabetrieb eine große organisatorische Aufgabe für kleinere Caterer darstelle, diese aber grundsätzlich berücksichtigt werden würden.

 

Herr KTA Fechner ist der Auffassung, dass es sich hier um die gleiche Beschlussfassung handele wie zuvor und Lösungsansätze nicht wie in Aussicht gestellt hätten präsentiert werden können. Frau KTA Heilmann-Eschemann hält dem jedoch entgegen, dass es sich in der Beschlussvorlage wie beschrieben lediglich um die Verlängerung der Bezuschussung um ein halbes Jahr handele. Herr EKR Heiß ergänzt, dass dieser Beschlussvorschlag einen Kompromiss darstelle. Die unterschiedliche Struktur in den Mensen vor Ort mache einheitliche Lösungsansätze schwierig. Zudem müsse bedacht werden, dass radikale Veränderungen im schlimmsten Fall noch weniger Essen zur Folge haben könnten.

 

Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport empfiehlt sodann bei 4 Enthaltungen der Bezuschussung des Mittagessenpreises an den Mensen im Landkreis Peine entsprechend der Vorlage bis zum Ablauf des Schulhalbjahres 2012/13 zuzustimmen.