Inhalt

Vorlage - 2018/266  

Betreff: Erweiterung der IGS Lengede
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
  Aktenzeichen:19
Federführend:Fachdienst Schule, Kultur, Sport Bearbeiter/-in: Stein, Kerstin
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport Vorberatung
31.05.2018 
Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport ungeändert beschlossen   
Kreisausschuss Vorberatung
Kreistag des Landkreises Peine Entscheidung
13.06.2018 
9. Sitzung des Kreistages des Landkreises Peine ungeändert beschlossen   

Finanzielle Auswirkungen
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n


 

Im Budget enthalten:

nein

Kosten (Betrag in €): rd.

3.450.000

Mitwirkung Landrat:

ja

Qualifizierte Mehrheit:

nein

Relevanz

Gender Mainstreaming

nein

Migration

nein

Prävention/Nachhaltigkeit

ja

Bildung

ja

Klima-/Umwelt-/Naturschutz

nein

 

 


 

 


Die IGS Lengede wird im Mensabereich und um allgemeine Unterrichtsräume (AUR) erweitert.

 

 


Zum Schuljahr 2010/11 ist die IGS Lengede aufsteigend errichtet worden. Gleichzeitig liefen die dort vorhandene Hauptschule und Realschule aus. Zum Schuljahr 2016/17 wurde erstmalig ein 11. Jahrgang mit 65 Schülerinnen und Schülern (SuS) in der Oberstufe unterrichtet. Lt. Schülerstatistik 2017/18 werden aktuell im 11. und 12. Jahrgang insgesamt 136 SuS beschult. Im kommenden Schuljahr wird erstmals ein 13. Jahrgang an der IGS Lengede vorhanden sein, sodass davon auszugehen ist, dass die Oberstufe dann knapp 200 SuS und die gesamte IGS etwa 1.000 SuS umfassen wird.

Zu Zeiten der Hauptschule und der Realschule wurden in Lengede jährlich rd. 650 SuS beschult. Auf Grundlage dieser Schülerzahl wurde zum damaligen Zeitpunkt im Zusammenhang mit der Aufnahme des Ganztagsbetriebes die Mensa am Bodenstedter Weg geplant. Nach Errichtung der IGS und der Beschulung des ersten 8. Jahrganges im Willi- Frohwein-Haus wurde dort ebenfalls ein Speiseraum mit einer Essensausgabe geschaffen. Die Zubereitung erfolgte weiterhin am Bodenstedter Weg.

Die IGS Lengede hat in den Jahrgängen 5 bis 8 eine verpflichtende Teilnahme am Mittagessen - eine übliche Praxis an unseren IGSen - eingeführt. Dies hat zur Folge, dass zum einen deutlich mehr SuS am Mittagessen teilnehmen, als dies ohne eine Verpflichtung der Fall wäre. Zum anderen gehen die SuS zu einem nicht unerheblichen Teil im Anschluss an die verpflichtende Teilnahme weiterhin zum Essen in die Mensa. Derzeit werden monatlich etwa 10.000 Essen ausgegeben. Damit sind die vorhandenen Kapazitäten der Küche und der Speiseräume mehr als ausgereizt. Eine dauerhafte Bereitstellung der Mittagsverpflegung kann durch den Caterer, dem Mensaverein der IGS Lengede e.V., nicht mehr gewährleistet werden.

Eine weitere Problematik besteht in dem zu kleinen Speiseraum am Standort Willi-Frohwein-Haus. Die Schule hat durch organisatorische Maßnahmen bereits die Essensteilnahme entzerrt. Nach Einführung der Oberstufe hat sich die Enge im Speiseraum allerdings wieder verstärkt. Eine weitere Entzerrung der Essenszeiten ist nicht möglich, da nur ein begrenzter Zeitraum zur Verfügung steht.

In Gesprächen zwischen dem Mensaverein, der Schule, dem Immobilienwirtschaftsbetrieb, einem Küchenplaner und dem Fachdienst Schule, Kultur und Sport stellte sich heraus, dass eine Erweiterung des Küchenbereiches am Bodenstedter Weg baulich schwierig und organisatorisch wenig sinnvoll ist, da am Standort Willi-Frohwein-Haus deutlich mehr SuS beschult werden. Zwar könnte dort durch eine Erweiterung eine zweite Kochküche eingerichtet werden, was jedoch als unwirtschaftlich angesehen wird und mit dem vorhandenen Personal nicht zu leisten wäre. Eine personelle Aufstockung wiederum würde eine Erhöhung des Essenspreises mit sich bringen, was auszuschließen ist. Eine Verlagerung der Kochküche in das Willi-Frohwein-Haus und in diesem Zuge die Erhöhung der Sitzplätze wurde als eine zielführende Alternative angesehen. Am Bodenstedter Weg soll es künftig lediglich noch eine Ausgabeküche geben, die vom Willi-Frohwein-Haus aus beliefert wird.

Für die notwendigen Umbaumaßnahmen wurden im Haushalt 2018 bereits 1.000.000 € eingestellt, um mit den Planungen beginnen zu können. Nach dem derzeitigen Planungsstand und einer groben Kostenplanung nach (BKI)–Kostentabellen des Baukosteninformationszentrums durch das beauftragte Architekturbüro Zech & Partner wird die Umgestaltung des Mensabereichs mit ca. 2.735.000 € veranschlagt.

In der genannten Summe ist ein Betrag von 275.000 € für die unabhängig von der Baumaßnahme notwendig werdende Schaffung einer Barrierefreiheit im Willi-Frohwein-Haus durch Einbau eines Aufzuges enthalten.

 

Wie bereits angeführt, werden im Willi-Frohwein-Haus (rd. 57%) mehr SuS als am Bodenstedter Weg (rd. 43%) beschult. Dabei handelt es sich um die Jahrgänge 8 bis 10 sowie die Oberstufe. Bei der ursprünglichen Raumplanung wurde davon ausgegangen, dass die IGS Lengede bei einer Vierzügigkeit im Sekundarbereich I inkl. einer Oberstufe über großzügige Raumressourcen verfügen würde. Bei einer Fünfzügigkeit, wie sie seit ihrer Errichtung vorhanden ist, wurde die Machbarkeit zwar bejaht, aber die räumliche Situation zum damaligen Zeitpunkt als knapp bemessen angesehen. Im Sekundarbereich I hat die in den Jahren 2012 und 2013 durchgeführte Erweiterung am Standort Bodenstedter Weg bereits eine Entlastung gebracht.

Im Willi-Frohwein-Haus stellt sich die Situation jedoch anders dar. Hier herrscht weiterhin Raumknappheit, die nicht zuletzt u.a. darauf zurückzuführen ist, dass an der IGS Lengede im Schuljahr 2017/18, lt. Schülerstatistik, insgesamt 58 SuS, davon 28 in den Jahrgängen 8 – 10, inklusiv beschult werden. Für die inklusiv zu beschulenden SuS ist neben den schulformbedingten Differenzierungsräumen zusätzlicher Raumbedarf für individuelle Fördermaßnahmen erforderlich. Zum Zeitpunkt der ursprünglichen Raumplanung war diese Notwendigkeit im Zusammenhang mit der inklusiven Beschulung in diesem Maße nicht absehbar. Insbesondere die hohe Anwahl der IGS Lengede von inklusiv zu beschulenden SuS wurde nicht vorhergesehen. Insoweit hat sich ein veränderter Raumbedarf ergeben, welcher nun für eine ordnungsgemäße Beschulung abzudecken ist. Zur Entspannung der räumlichen Situation werden ab Beginn des Schuljahres 2018/19 mobile Klassenzimmer aufgestellt, was weder aus wirtschaftlichen Gründen noch aus pädagogischen Gründen als Dauerlösung bestehen bleiben kann.

Die bereits beschriebene Notwendigkeit, die Mensa der IGS Lengede umzugestalten und zu erweitern, eröffnet die Möglichkeit, diese Baumaßnahme zu nutzen, um durch Aufstockung Synergien zu erschließen und zusätzlichen Schulraum für die Oberstufe zu schaffen. Bedarf besteht an 8 Klassenräumen, einem Raum für die Schülervertretung und für einen „Rückzugsbereich“, vorzugsweise in Form einer Cafeteria, für die Oberstufe. Dabei können die zu schaffenden Räumlichkeiten die Größe allgemeiner Unterrichtsräume durchaus unterschreiten. Nach derzeitigem Planungsstand im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Mensa sind neben einem Raum für die Schülervertretung und dem „Rückzugsbereich“ für die Oberstufe in der Mensa acht Räume in der Größe von 50 bzw. 55 m² geplant. Ggf. kann es bezüglich der Raumaufteilung und -anzahl innerhalb des umbauten Raumes zu einer Veränderung kommen.

Da für die Erstellung von rd. 650 m² zusätzlichem Schulraum Synergien durch die Baumaßnahme „Mensa“ gewonnen werden können, werden sich die für den zusätzlichen Schulraum aufzubringenden Mittel aufgrund einer groben Kostenplanung des Architekturbüros nach BKI - Baukostentabelle auf rd. 1.688.000 € belaufen

 

Die Gesamtmaßnahme wird sich auf insgesamt rd. 4.423.000 belaufen, wovon 1.000.000 bereits im Haushalt 2018 veranschlagt sind. Für den Haushalt 2019 sind somit im Teilbudget des IWB weitere rd. 3,45 Mio. vorzusehen. Zur Finanzierung der Auszahlungen sind die bisher für 2019 vorgesehenen Kreditaufnahmen des Budgets 8 entsprechend zu erhöhen. Nach Fertigstellung werden Abschreibungen von etwa 50.000 jährlich zu berücksichtigen sein. Hinzu kommen Zinsaufwendungen von etwa 90.000 und Tilgungsleistungen in Höhe von etwa 150.000 jährlich. Um die Maßnahme aufgrund ihrer Dringlichkeit fortführen zu können, ist es erforderlich, bereits zum jetzigen Zeitpunkt die Ausführung der Maßnahmen und die Einstellung in den Haushalt 2019 zu beschließen.

 

 

Ziele / Wirkungen:

Zur Verringerung des Fachkräftemangels ist eine gute Bildung Grundvoraussetzung. Durch die Schaffung von geeignetem Schulraum und den dazugehörenden Einrichtungen soll die Voraussetzung geschaffen werden, jungen Menschen eine entsprechende Bildung bis hin zum Abitur zukommen zu lassen.

 

Ressourceneinsatz:

Es werden Finanzmittel in Höhe von insgesamt rd. 4.450.00 € eingesetzt.

 

Schlussfolgerung: Zum Erreichen der Wirkungen ist die Schaffung von angemessenem Schulraum unabdingbar.

 


-