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Vorlage - 2019/423  

Betreff: Jahresprogramm des Kreismuseums Peine
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
  Aktenzeichen:19 45.12.02.00-2018/0003
Federführend:Fachdienst Schule, Kultur, Sport Bearbeiter/-in: Stein, Kerstin
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport Kenntnisnahme
07.03.2019 
Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport zur Kenntnis genommen   

Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n


 

Im Budget enthalten:

ja

Kosten (Betrag in €):

0 €

Mitwirkung Landrat:

nein

Qualifizierte Mehrheit:

nein

Relevanz

Gender Mainstreaming

nein

Migration

nein

Prävention/Nachhaltigkeit

nein

Bildung

ja

Klima-/Umwelt-/Naturschutz

nein

 

 


 

 


Inhaltsbeschreibung:

 

Im Jahr 2019 finden im Kreismuseum Peine folgende Sonderausstellungen und -projekte statt:

  1. 10.03. – 28.04.2019 Deportationsort Ahlem. Die „Judentransporte“ ab Hannover 1941-1944: In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Ahlem wird eine Wanderausstellung zur Deportation niedersächsischer Jüdinnen und Juden über die ehemalige Israelitische Gartenbauschule Ahlem in die Ghettos und Konzentrations- und Vernichtungslager gezeigt. Die Ausstellung stellt neben dem Schicksal der Deportierten das Handeln der Täter und Profiteure dar. Für die Präsentation im Kreismuseum wird die Ausstellung um einen Teil zur deportierten jüdischen Bevölkerung Peines erarbeitet. Mit der Ausstellung Deportationsort Ahlem schließt das Kreismuseum an das Thema des Nationalsozialismus in der Region an, das bereits in der letztjährigen Ausstellung Das Braunschweigische Land im Nationalsozialismus verhandelt wurde.
  2. 18. – 23.06.2019 Begegnung mit dem (Nicht-) Sichtbaren: Die bereits preisgekrönte junge Performancekunstgruppe systemrhizoma erarbeitet im Sonderausstellungsraum des Kreismuseums Peine eine Performance, die das Zusammenspiel der Sinne bei der Wahrnehmung von (Ausstellungs-) Räumen reflektiert. Nach der Uraufführung im Kreismuseum plant systemrhizoma Gastspiele in verschiedenen niedersächsischen Theatern, was das Kreismuseum und den Landkreis Peine in der Performancekunstsparte Niedersachsens verortet, vor allem aber in der in Niedersachsen unterrepräsentierten Sparte des zeitgenössischen Tanzes. Teil des Projekts ist eine Kooperation mit einem Kurs für Darstellendes Spiel des Gymnasiums Ilsede, eine Kooperation mit einem Sportverein wird angestrebt. Mit dem Projekt Begegnung mit dem (Nicht-) Sichtbaren schließt das Kreismuseum an die Reflektion des Museums als Ort des Begegnung der Bürger*innen Peines an (s. Ausstellung Tischgespräch 2018), die in der folgenden Ausstellung Suchen. Finden. Neuerfinden. weiter thematisiert wird.
  3. 31.08. – 27.10.2019 Suchen. Finden. Neuerfinden.: Die Künstlerin Susann Dietrich erarbeitet eine Ausstellung, die in der Dauerausstellung sowie im Sonderausstellungsraum des Kreismuseums stattfindet. In der Dauerausstellung untersucht die Künstlerin durch gezielte Eingriffe die Mechanismen des Ausstellens und der Wissensproduktion in Museen. Im Sonderausstellungsraum wird anhand von Privatsammlungen und den Ergebnissen aus Projektwochen das Sammeln in privaten Kontexten thematisiert. Teil des Projektes ist eine Projektwoche mit dem 11ten Jahrgang des Gymnasiums Ilsede, eine Projektwoche mit der Kindertagesstätte St. Elisabeth sowie die Zusammenarbeit mit Privatsammler*innen aus dem Landkreis Peine.
  4. vorauss. 16.11.2019 – Februar 2020 Landfrauen (AT): Die Ausstellung in Zusammenarbeit mit den Landfrauen des Landkreises Peine zeigt und reflektiert die Landfrauen als soziales und gesellschaftliches Phänomen. Ausgehend von einer geschichtlichen Einordnung werden verschiedene Dimensionen des Handels der Landfrauen untersucht. Neben der Rolle der Frau, deren historische Wandlung im Sinne des Gender Mainstreamings zentrales Thema darstellt, geht es um die Lebensbedingungen in ländlichen Räumen und insbesondere der Rolle von Frauen in ländlichen Räumen und der Landwirtschaft. Das Projekt wird durch eine Historikerin begleitet und arbeitet explizit auf das Medium Ausstellung hin, um einem breitem Publikum das Thema rezipierbar zu machen.

Neben den Ausstellungen nimmt das Kreismuseum Peine am Projekt Geschichte (be-)greifen teil. In diesem durch LEADER-Mittel finanzierten Vermittlungsprojekt erarbeiten Schüler*innen der IGS Peine Vöhrum zusammen mit Lehrkräften und Museumsmitarbeiter*innen Vermittlungsmaterialien für das Kreismuseum. Zusammen mit den Ausstellungen 2. und 3. wird dabei einerseits den Schüler*innen das Museum nähergebracht, andererseits bieten die aus Perspektive der Schüler*innen erarbeiteten Materialien einen nachhaltigen Beitrag für eine schulische Nutzung des Museums durch innovative und zielgruppenorientierte Vermittlungsarbeit.

Neben den Ausstellungen und Projekten finden fortlaufende Veranstaltungsreihen (bspw. die Vorträge des Kreisheimatbundes, die Fortbildungsreihe Kulturtaucher der Servicestelle Kultur und das Erzählcafé) weiterhin statt, darüber hinaus Einzelveranstaltungen.

Nähere Informationen finden sich auf www.kreismuseum-peine.de, zu Veranstaltungen auf www.kreismuseum-peine.de/veranstaltungen/kalender/

 

Ziele / Wirkungen:

 

Neben den jeweiligen Zielen der Projekte werden folgende übergreifende Ziele verfolgt:

-          Eine nachhaltige Programmgestaltung, bei der relevante Themen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Die Ausstellungen ergänzen sich und bilden Synergien. Insbesondere sind das die Themen:

  • Reflektion des Nationalsozialismus in der Region, mit einem Schwerpunkt auf dessen Rolle im Alltag.
  • Reflektion der Institution Museum und der Rolle der Besucher*innen. Dadurch sollen gleichzeitig Zugangsschwellen abgebaut und die Bürger*innen des Landkreises als Museumsbesucher*innen gebildet werden. Dies unterstützt einerseits den gesellschaftlichen Diskurs, andererseits trägt es zu einer nachhaltigen Publikumsentwicklung bei.

-          Durch innovative Ausstellungen und Projekte junger Künstler*innen Förderung der Kunstszene Niedersachsens, vor allem abseits etablierter großstädtischer  Kunstszenen. Daraus folgend Prestigegewinn und überregionale Strahlkraft des Landkreises Peine.

-          Anschluss an die Lebenswelt der Bürger*innen des Landkreises. V.a. 2., 3. und 4. verfolgen den Ansatz, die Lebenswelt und -erfahrungen  produktiv zu machen. Den Besucher*innen kommt eine aktive Rolle bei der Rezeption der Ausstellungen zu.

-          Stärkung des Kreismuseums als außerschulischer Lernort. Durch die Kooperation mit Schulen und Kindertagesstätten sollen einerseits diese unterstützt, andererseits zu einer nachhaltigen Publikumsentwicklung des Kreismuseums beigetragen werden.

 

Ressourceneinsatz:

 

 

Schlussfolgerung:

Die Aufgabe des KMP in Form von nachhaltiger und besucher*innenorientierter Aufarbeitung relevanter Themen wird eingehalten.


 

 


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