Vorlage - 2021/816-01  

Inhaltsbeschreibung:

Das Infektionsgeschehen in den Alten- und Pflegeheimen, das im Januar einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte, beruhigt sich. Im Februar ist die Zahl der infizierten Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen kontinuierlich zurückgegangen. Dennoch sind weiterhin täglich durchschnittlich mehr als 20 Neuinfektionen zu verzeichnen. Entsprechend langsam sinkt die 7-Tages-Inzidenz, die sich aktuell um 120 bewegt (Abb. 1). Besorgniserregend ist die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Waren bis zum 31. Dezember 2020 insgesamt 34 Todesfälle seit Beginn der Pandemie zu verzeichnen, ist diese Zahl seit Beginn des Jahres auf aktuell 84 gestiegen. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Bewohner*innen von Alten- und Pflegeheimen. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen liegt bei über 80 Jahren.

(Abb. 1)

In der vergangenen Woche war ein größeres Infektionsgeschehen in mehreren Firmen zu verzeichnen. In den betroffenen Betrieben wurden entsprechende Maßnahmen (Abstriche der Mitarbeiter*innen, Quarantäne-Anordnungen, Begehung durch das Gesundheitsamt) veranlasst. Vor allem auf den privaten Bereich sind nach wie vor viele Infektionen zurückzuführen (Abb. 2.).

(Abb. 2)

Nachdem die britische Mutation des Corona-Virus zuerst im DRK-Seniorenzentrum Oelheim nachgewiesen worden ist, ist anhand weiterer Abstrichergebnisse festzustellen, dass die britische Variante mittlerweile nicht nur im Landkreis Peine angekommen ist, sondern sich bereits ausgebreitet hat (Abb. 3). Sequenzierungen, die notwendig sind, um die Mutation nachweisen zu können, wurden zunächst noch nicht von allen Laboren, mit denen das Gesundheitsamt zusammenarbeitet, vorgenommen. Seit Mitte Februar ist die Zahl der Sequenzierungen von Abstrichen aber deutlich angestiegen. Auch das Landesgesundheitsamt sequenziert mittlerweile alle eingehenden Proben. Die südafrikanische Mutation wurde im Landkreis Peine bislang nicht nachgewiesen.

(Abb. 3)

Aktuelles Impfgeschehen ab Februar 2021

Die Verfügbarkeit von Impfstoffen wird langsam besser. Folgende Impfstoff-Lieferungen sind seit dem 01.02.2021 bis zum 23.02.2021 geliefert worden:

BioNTech:  4.368

Moderna: 200

AstraZeneca: 2.400

Planung stationäre Impfungen:

Die Liefermenge MODERNA beträgt lediglich 200 Impfdosen. Aus Sortenreinheitsgründen im Impfzentrum wird MODERNA (auch auf Empfehlung der für die Terminvergabe zuständigen Softwarefirma) ausschließlich für die Verwendung durch die mobilen Teams für die Altersgruppe Ü-65 vorgesehen.

Die Kapazitätsplanung des Impfzentrums (IZ) richtet sich (zunächst) nicht nach der Leistungsfähigkeit des IZ, sondern nach der Verfügbarkeit des Impfstoffes bis zur nächsten Lieferung, um eine dauerhafte Öffnung des IZ zu gewährleisten.

Die Liefermenge BioNTech (195 Vials je Lieferung) wird mit dem Faktor 5,6 multipliziert (Empfehlung Softwarefirma), um eine Sicherheitsreserve zu erhalten. Demnach beträgt die Anzahl an Impfdosen je Lieferung rechnerisch 1.092 Impfdosen.

Als Grundlage werden sechs Impflinge je 30 Minuten je Arzt vorgesehen. Für die Zweitimpfungen ist grundsätzlich ein Arzt vorgesehen. Hintergrund sind die deutlich kürzeren Arztgespräche.

Die aktuelle Planung sah auf dieser Basis zunächst fünf Werktage mit 162 Impfungen vom 17.02. bis 23.02.2021 vor. Tatsächlich wurden in diesem Zeitraum 1341 Impfungen durchgeführt. Die Impfstrecke ist dabei mit drei Ärzten und dem entsprechenden Impf- und Verwaltungspersonal besetzt. Das entspricht einer Soll-Planung von 810 Impfungen an diesen fünf Tagen.

Für die kommenden zehn Werktage (24.02. – 09.03.2021) werden durch die noch limitierte Impfstoff-Kapazität je ca. 200 Impfungen pro Tag und somit 2000 Impfungen insgesamt terminiert. Dabei stehen zwei Teams für die Erst-Impfungen und ein Team für die am 08.03.2021 beginnenden Zweit-Impfungen bereit.

Ab dem 10.03. bis 16.03.2021 sind vier Impf-Strecken (drei Teams Erst-Impfung, ein Team Zweit-Impfung) mit ca. 300 Impfungen pro Tag eingeplant und terminiert.

Es folgt ein weiterer 10 Tage-Rhythmus vom 17.03. bis 30.03.2021 mit je ca. 300 Impfungen pro Tag und somit 3000 Impfungen insgesamt. Dabei stehen wieder zwei Teams für die Erst-Impfungen und ein Team für die am 08.03.2021 beginnenden Zweit-Impfungen bereit.

Die weitere Planung ist noch offen und abhängig von den dann gelieferten Impfstoffen.

Planung mobile Impfungen:

Parallel dazu impfen die mobilen Teams weiterhin in den Alten- und Pflegeheimen. Die Erst-Impfungen sind am 18.02.2021 komplett durchgeführt worden. Verzögerungen zur ursprünglichen Planung haben sich sowohl aus Kapazitäts- und Witterungsgründen (Wintereinbruch hat zu Lieferengpässen des zugesagten Impfstoffs geführt) als auch durch massive Infektionsgeschehen in einigen Alten- und Pflegeeinrichtungen ergeben. Die Zweit-Impfungen sollen am 11.03.2021 abgeschlossen werden.

Im Anschluss an die vollstationären Einrichtungen werden die weiteren Anspruchsberechtigten gemäß § 2 Coronavirus-Impfverordnung (CoronaImpfV) mit höchster Priorität mobil geimpft. Hierzu gehören insbesondere:

•Teilstationäre Pflegeeinrichtungen (Tagespflege)

•Ambulante Pflegedienste

•Einrichtungen der Eingliederungshilfe (z. B. Fips-Wohnheim)

•Klinikum Peine (soweit ein sehr hohes Expositionsrisiko besteht)

Durch Erlass zur CoronaImpfV von 12.02.2021 wurde durch das Sozialministerium ergänzend die Impfberechtigung von Hausärzten geregelt. Hierzu gehören insbesondere:

• Ärztinnen und Ärzte sowie Beschäftigten mit direkten Patientenkontakten, die im 

  Rahmen der Heimärztlichen Versorgung regelmäßig Heime zu Behandlungszwecken

  besuchen,

• Ärztinnen und Ärzte sowie Beschäftigte mit direkten Patientenkontakten, die regelmäßig

  Abstrichnahmen im Rahmen von Corona Testungen durchführen, insbesondere

  Abstrichpraxen,

• Ärztinnen und Ärzte sowie Beschäftigte mit direkten Patientenkontakten in ambulanten

  Dialyseeinrichtungen und Dialysepraxen sowie

• Ärztinnen und Ärzte sowie Beschäftigte mit direkten Patientenkontakten in onkologischen 

  Schwerpunktpraxen.

Mit Erlass vom 14.02.2021 wurde diese Impfberechtigung auch auf Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Beschäftigte mit direkten Patientenkontakt entsprechend erweitert.

Da am 15. und 16.02.2021 auf Bitten des Landes keine stationären Impfungen terminiert werden sollten, wurden die infrage kommenden Arztpraxen umgehend am 15.02.2021 vom Impfzentrum informiert und  - soweit das terminlich möglich war - zur Impfung am 15. und 16.02.2021 eingeladen. Die Resonanz war erstaunlich gut und die Rückmeldungen der kontaktierten Praxen war durchweg sehr positiv in Anbetracht dieser schnellen Reaktion auf den Impf-Erlass. Insgesamt konnten so bereits 11 Arztpraxen und 160 Personen mit einer Erst-Impfung versorgt werden.

Impf-Statistik Stand 15.02.2021:

Übersicht aller durchgeführten Impfungen stand 23.02.2021

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