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Vorlage - 2023/077  

Betreff: Lieferung eines Geräteträgers für die Straßenunterhaltung
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Fachdienst Straßen Bearbeiter/-in: Ramm, Britta
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bauen und Liegenschaften Vorberatung
07.09.2023 
7. Sitzung des Ausschusses für Bauen und Liegenschaften ungeändert beschlossen   
Kreisausschuss Entscheidung

Finanzielle Auswirkungen
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n


 

Im Budget enthalten:

ja

Kosten (Betrag in €):

ca.600.000 €

Mitwirkung Landrat:

ja

Qualifizierte Mehrheit:

nein

Relevanz

Gender Mainstreaming

nein

Migration

nein

Prävention/Nachhaltigkeit

ja

Bildung

nein

Klima-/Umwelt-/Naturschutz

ja

 

 


 


Die Verwaltung des Landkreises Peine wird beauftragt das Vergabeverfahren für die „Lieferung eines Geräteträgers mit Anbaugeräten r die Straßenunterhaltung durchzuführen.


Inhaltsbeschreibung:

Der Fachdienst Straßen beabsichtigt nach wirtschaftlichen Überlegungen als Ersatzbeschaffung für einen seit 2011 eingesetzten LKW einschließlich Kran Winterdienststreuaufsatz und Asphaltthermobehälter mit 18 t zulässigem Gesamtgewicht, einen funktionaleren und vielseitiger nutzbaren Geräteträger mit 16,5 t zulässigem Gesamtgewicht zu beschaffen.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass im Fachdienst die Arbeitsweisen verändert bzw. optimiert wurden und sich Winterdiensteinsätze und Asphaltreparaturen durch milde Winter reduziert haben. Dadurch haben sich die Einsatzmöglichkeiten für einen reinen LKW hier verringert.

In anderen Bereichen wie z.B. im Bereich Mäharbeiten sind die Aufgaben durch die seit 2020 entfallene Unterstützung durch Fremdfirmen in der Flächenbearbeitung um 100 % erhöht wurden.

Ausfallzeiten durch z.B. Maschinenreparaturen an Mähgeräten können schon derzeit nur schwer kompensiert werden und gehen zu Lasten anderer Unterhaltungsarbeiten.

Weiterhin ist geplant in nächster Zeit die Mähgeräte auf eine andere, derzeit in Entwicklung befindliche Mähtechnik umzustellen, die der Erhaltung und Erhöhung der Biodiversität förderlich ist und insbesondere die Insekten im Straßenraum mehr schützt. Die neue insektenschonendere Technik bedingt aber eine geringere Flächenleistung.

Daher ist abzusehen, dass die vorhandene Ausstattung an Geräteträgern für Mäharbeiten in den kommenden Jahren mit ggfls. neuer Mähtechnik nicht mehr ausreichend ist und aufgestockt werden muss.

 

Die Mehrkosten eines Geräteträgers im Vergleich zu einer Lkw-Version belaufen sich auf geschätzt ca. 25.000 Euro bedingt durch die zusätzliche Frontzapfwelle, die höherwertigere Hydraulik, die zusätzliche Verstellung des Lenkrades auf Rechtslenkerverkehr und den hydrostatischen Fahrantrieb.

 

Der Geräteträger wird komplett mit Absetzsystem, Ladefläche, Ladekran, absetzbarem Streuautomaten, Mährahmen, Leistungshydraulik, hydrostatischem Antrieb und absetzbarem Asphaltthermobehälter mit Bitumenvorbehandlungssystem ausgeschrieben, da durch die Komplexität der Maschine aus Sicht des FD Straßen eine Ausschreibung der Einzelkomponenten nicht möglich ist um eine spätere technische Inkompatibilität (Achslasten, Hydraulikleistungen, Allgemeine Betriebserlaubnisse, Sicherheitsvorschriften usw.) zu vermeiden.

 

Die Kosten der Komplettmaschine liegen bei ca. 600.000 Euro (brutto).

 

 

Ziele / Wirkungen:

- Ersatz von abgeschriebenen Maschinen bei denen in Zukunft kostenintensive Reparaturen

  anstehen

- Ersatz alter Motorentechnik durch umweltschonendere Technik

- Erhöhung der Flexibilität beim Einsatz von Maschinen im FD Straßen

- wirtschaftlichere Nutzung der bereits vorhandenen Anbaugeräte im FD Straßen

- Ausrichtung auf zukünftige neue Mähtechnik

 

Nachhaltigkeit:

 

Der zu liefernde Geräteträger besitzt alle Fähigkeiten des derzeit genutzten Lkw, zusätzlich können mit ihm aber alle beim Fachdienst Straßen eingesetzten Anbaugeräten (z.B. Mähgeräte, Heckenschneider, Waschgeräte, Wildkrautbürsten) betrieben werden.

Durch das Absatzsystem ist es möglich die Gewichte des Trägerfahrzeuges zu minimieren und Nutzlasten optimal auszunutzen somit wird die Wirtschaftlichkeit erhöht und der Treibstoffverbrauch verringert.

Durch einen weiteren Geräteträger wird der Fachdienst flexibler im Maschineneinsatz und kann dadurch Personal effektiver einsetzten.

Bei einer notwendigen Ersatzbeschaffung der im FD Straßen vorhandenen selbstfahrenden Hubarbeitsbühne in den nächsten Jahren kann eine absetzbare Hubarbeitsbühne auf dem Geräteträger installiert werden.

Alternative Antriebsstoffe sind im Geräteträger-Bereich derzeit durch die benötigte Kompaktheit und hohe Leistungsdichte, sowie die vielfältig notwendigen Anbauräum leider noch nicht verfügbar und derzeit erst in der Entwicklung (z.B. Wasserstoffzelle, Elektroantriebe sind derzeit noch nicht in der Entwicklungsplanung).

Gasumbauten sind durch die eingesetzte Dieseltechnologie der Motoren im Geräteträgerbereich leider nicht verfügbar.

Allerdings werden die Geräteträger durch besonders effiziente und kraftstoffsparende Dieselmotoren mit AdBlue Technik nach der neusten Abgasstufe Euro VI E angetrieben.

 

Klima/Umwelt/Naturschutz:

 

Durch Ersatz des 12 Jahre alten LKW durch ein neuen Geräteträger mit Abgasstufe Euro VI E wird der Abgasausstoß deutlich verringert.

Durch Ersatz des alten abgeschriebenen Aufsatzstreugerätes durch ein auf neuesten technischen Stand der Salzausbringung stehendes Gerät mit neuer Regeltechnik und Fahrbahnabtastung entstehen Einsparmöglichkeiten im Salz- und Soleverbrauch von bis zu 30%, welches zu einem wirtschaftlicheren und vor allem umweltschonenderen Winterdienst durch den geringeren Salzeintrag in den Bereichen der Seitenbankette beiträgt.

Diese Reduzierung des Salzeintrages verringert den Salzstress im Bereich der Straßenbäume, welche derzeit schon besonders unter der Klimaerwärmung und dem Wassermangel zu leiden haben. Dies führte bereits in den letzten Jahren zu einem massiven Anstieg der Trockenschäden am Baumbestand des Landkreises und damit zu immer höheren Pflegeaufwänden um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Durch Beschaffung eines weiteren Geräteträgers können verringerte Flächenleistungen beim Einsatz zukünftiger neuer Mähtechnik zum Schutz von Insekten kompensiert werden.

Durch derzeit in Entwicklung befindliche insektenschonenden Mähköpfe sind gegenüber den derzeit im FD Straßen eingesetzten Schlegelmähköpfen artenbedingt zwischen 20% und fast 80% geringere Insektenverluste möglich.

Durch Ersatz eines fast 25 Jahre alten Thermobehälters und einer 25 Jahre alten Anspritzmaschine für Bitumen durch ein Kombinationsgerät, können durch effizientere Technik und Einsparung eines Zugfahrzeuges Transporte und Schadstoffemissionen aus Sicht des FD Straßen deutlich reduziert werden.

 

 

Ressourceneinsatz:

Die Haushaltsmittel stehen unter dem Produktkonto für die Beschaffung von Maschinen (5420 1000 061000) zur Verfügung.

 

 

Schlussfolgerung:
Mit der Investition in einen neuen Geräteträger ist der FD Straßen in den kommenden Jahren flexibel und technisch gut aufgestellt sowie schlagkräftig genug um die Anforderungen der nächsten Jahre im Bereich der Begleitgrünpflege, Straßenunterhaltung, Asphaltreparatur und im Winterdienst zu meistern und die Verkehrssicherheit der Kreisstraßen zu gewährleisten.

 


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