Inhalt

Vorlage - 2007/025  

Betreff: Informationsvorlage zur Kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung


- Verkehrssicherheit im Landkreis Peine
- Verwendungsvorschläge für Überschüsse aus 2006
- Verwendungsübersicht für Überschüsse aus 2005
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Straßenverkehr Bearbeiter/-in: Scholz, Imme
Beratungsfolge:
Ausschuss für zentrale Verwaltung und Feuerschutz
12.02.2007 
Ausschuss für zentrale Verwaltung und Feuerschutz zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

Die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung hat auch im vergangenen Jahr weiter an Stellenwert gewonnen

Die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung hat auch im vergangenen Jahr weiter an Stellenwert gewonnen. Diese Einschätzung ist vor allem auf den zuletzt gezielt betriebenen Ausbau der Technik zurückzuführen. So sind seit Ende des vergangenen Jahres neben den zwei mobilen Messfahrzeugen erstmals auch alle vier stationären Anlagen mit Kamerateilen ausgerüstet. Die daraus resultierenden Jahresergebnisse können detailliert dem beigefügten „Bericht 2006“ entnommen werden.

 

Verkehrssicherheit im Landkreis Peine

 

Leider mussten auch im vergangenen Jahr auf den Straßen des Kreisgebietes Verkehrstote hingenommen werden. Die Zahl blieb mit 8 Opfern wiederum im einstelligen Bereich, wobei dieses Limit seit Einführung der Geschwindigkeitsüberwachung (2001) lediglich im Jahre 2003 mit 14 Todesfällen noch einmal überschritten wurde. Nach der jährlich geführten Unfallstatistik ist diese Entwicklung mit konstant niedrigen Verlustzahlen über einen derart langen Zeitraum hinweg ohne Beispiel. Positiv gestaltete sich auch die Entwicklung beim Unfalltod an Bäumen. Im Vergleich zu 2005 (4 Tote) ist im vergangenen Jahr kein Mensch durch den Aufprall an Bäumen gestorben. Äußerst erfreulich ist zudem die Tatsache, dass wie bereits seit Jahren auch im Berichtszeitraum kein tödlicher Schulwegeunfall zu verzeichnen war. Auf die in diesem Zusammenhang getroffenen Präventionen wird im Folgenden gesondert eingegangen.

 

Die Zahl der Verkehrsunfälle hat sich im vergangenen Jahr ebenfalls reduziert. Mit 2.545 Kollisionen (2005: 2.678) wurde der niedrigste Stand seit dem Jahre 2001 registriert.

 

Leider kann trotz verminderter Unfall- und Opferzahlen keine Entspannung der Situation konstatiert werden. So lange Menschen im Straßenverkehr zu Schaden kommen, sind die öffentlichen Entscheidungsträger aufgerufen, alle ihnen möglichen Maßnahmen zur Unfallvermeidung zu ergreifen. Hierzu gehört auch eine konsequente Öffentlichkeitsarbeit, da in erster Linie über die Medien eine Verhaltensänderung bei den Verkehrsteilnehmern herbeigeführt werden kann. Eine Auswahl der öffentlichen Berichterstattung aus dem vergangenen Jahr ist dieser Vorlage beigefügt.

 

Verwendungsvorschläge für Überschüsse aus 2006

 

Natürlich ist der Umfang der geplanten Projekte von der Höhe der Fördermittel abhängig. Auf die Vorlage Nr. 90/2006 wird insoweit verwiesen. Im Laufe der vergangenen Jahre wurden aber insbesondere bei der vorschulischen und schulischen Verkehrserziehung wertvolle Strukturen aufgebaut. Die Planung und Organisation dieser Projekte benötigt allerdings einen nicht geringen Zeitvorlauf. Inzwischen liegen auch schon verbindliche Anfragen von Schulen und Kindergärten vor. Im Vorgriff auf diese Sitzung haben sich die Mitglieder der Verkehrskommission daher darauf verständigt, bereits jetzt Verwendungsvorschläge in einer Größenordnung von 25.000 Euro zu erarbeiten. Damit kann allen beteiligten Trägern frühzeitig Planungssicherheit signalisiert werden.

 

Das Gremium hat am 24.01.2007 getagt und die folgenden Projekte für das laufende Jahr erarbeitet.

 

Trotz nachhaltiger Erfolge besteht bei Kollisionen mit Straßenbäumen nach wie vor ein hohes und schwerwiegendes Unfallrisiko. Aus diesem Grund soll die Aktion „Baumunfälle“ auch in diesem Jahr fortgeführt werden. In diesem Zusammenhang wird erneut mit einem Auto-Wrack ein Baumunfall simuliert, um so die Verkehrsteilnehmer auf die Folgen einer derartigen Kollision hinzuweisen. Der Kostenaufwand beläuft sich auf ca. 200 Euro.

 

Einen besonderen Schwerpunkt bildet auch in diesem Jahr die vorschulische und schulische Verkehrsausbildung von Kindern und Jugendlichen. Unter Federführung der Verkehrswacht sollen daher die folgenden Angebote für die Schulen und Kindergärten im Bereich des Landkreises Peine vorgehalten werden:

 

Primarstufe

 

  1. Anschaffung von Lernmitteln für das motorische Training des Fahrradfahrens
  2. Anschaffung von Lernmitteln für die Vorbereitung auf die Fahrradprüfung - Verkehrsfragebögen
  3. Anschaffung von Hilfsmitteln für Demonstrationen zum „Toten Winkel“-Lkw

 

Sekundarstufe 1

 

Moderatorenprogramme zur Verkehrserziehung - Theorie und praktische Demonstrationen zu den Themen:

 

  1. Fahren
  2. Geschwindigkeit
  3. Bremsweg, Reaktionszeit, Anhalteweg

auf einem Verkehrssicherheits-Trainingsgelände.

 

-Demonstration von Crash-Situationen mit Fußgängern, Radfahrern, Stunts, Dummys, Autos    

mit folgenden Hilfsmitteln: Fahrsimulator, Gurtschlitten, Reaktionstestgerät, Aufprallsimulator,

Überschlagssimulator

 

-Maßnahmen zum Schulbeginn (Aktion „Gelbe Füße“), Busbegleitdienste usw.

 

-Fahrsicherheitstraining für Realschulen und Gymnasien

 

Auf die positiven Auswirkungen dieser Maßnahmen und die Signalwirkung für die Bildungsträger wurde bereits hingewiesen. Insgesamt ist hierfür mit folgenden Kosten zu rechnen:

 

Für Moderatoren (Fahrsimulator, Gurtschlitten, Reaktionstestgerät

Aufprallsimulator, Überschlagssimulator) sowie Crash-Situationen mit

Fußgängern, Radfahrern, Stunts, Dummys, Autos                                            3.000,00 Euro

 

Miete für die Geräte                                                                                           3.000,00 Euro

 

Mobilitätserziehung für 25 Grundschulen mit Materialien a 300,00 Euro           7.500,00 Euro

 

Fahrsicherheitstraining für Realschulen und Gymnasien                                   3.500,00 Euro

 

Aktion gelbe Füße zum Schulanfang, Busbegleitdienste                                  3.000,00 Euro

 

                                                                                                                          20.000,00 Euro

 

Folgenschwere Verkehrsunfälle werden häufig durch falsches Fahrverhalten in einer Gefahrensituation verursacht. Über das auf den Kreis der Verkehrsanfänger begrenzte Angebot der Verkehrswacht hinaus soll ein weiterer Schwerpunkt auf die fahrerische Qualifizierung von langjährigen Führerscheininhabern gelegt werden. Unter der Leitung des Polizeikommissariats Peine und des Fahrlehrerverbandes für den Landkreis Peine ist geplant, Fahrsicherheitskurse für dieses Personenkreis anzubieten. Die Lerninhalte sollen dabei spezifisch auf Verkehrsteilnehmer mit jahrelanger Fahrpraxis zugeschnitten sein. Eine Anbindung an das Projekt der Verkehrswacht ist inhaltlich daher nur schwer möglich. Die Finanzierung soll über Sponsoring erfolgen, wobei geplant ist, dass sich der Landkreis Peine mit einem Betrag von 2.000 Euro an diesem Projekt beteiligt.

 

Der Restbetrag von 2.800 Euro ist für die Bezuschussung von sicherheitsrelevantem Ausstattungsgerät an Straßen, wie Wildwarnreflektoren. Geschwindigkeitsanzeigegerät usw. vorgesehen.

 

Verwendungsübersicht für Überschüsse aus 2005

 

Ziel ist es, mit möglichst effektivem Einsatz die von der Verkehrskommission initiierten Maßnahmen umzusetzen. Im vergangenen Jahr haben hierfür Mittel in Höhe von 19.357,06 Euro ausgereicht.

 

Querendes Wild stellt an stark befahrenen Straßen ein hohes Unfallrisiko dar. In Absprache mit der Jägerschaft des Landkreises Peine werden daher besonders betroffene Streckenabschnitte seit Jahren sukzessive mit Wildwarnreflektoren ausgestattet.

 

Im Berichtszeitraum wurden an der K 23 bei Kl. Lafferde erstmals akustische Wildwarner mit optischen Reflektoren angebracht. An der K 3 zwischen Eixe und Abbensen erfolgten Ersatz-Installationen. Der Kostenaufwand belief sich auf insgesamt 1.662,70 Euro. Nach Auskunft der Jagdpächter sind die Unfallzahlen danach spürbar gesunken.

 

Die Arbeit der Verkehrswacht für die Stadt und den Landkreis Peine wurde mit einem Betrag von 13.500 Euro gefördert. Diese Mittel haben es dieser Institution ermöglicht, im Zusammenwirken mit der Polizei und dem Fachdienst Straßenverkehr die folgenden Projekte durchzuführen:

 

1.)    Eine der wichtigsten kommunalen Aufgabe liegt in der Integration von Migranten. Dieser Prozess sollte sich auf allen gesellschaftlichen Ebenen -und damit auch bei der Teilhabe am öffentlichen Straßenverkehr- vollziehen. Die „Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule“ und die „Wallschule“ sind in einem hohen Maße von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund frequentiert. Aus diesem Grund wurden mit beiden Schulträgern Projekttage zur Verbesserung des Mobilitätsverhaltens dieser Bevölkerungsgruppe durchgeführt. Die Kosten dieser Veranstaltungen, die auf eine große Resonanz gestoßen sind, beliefen sich auf 5.000 Euro.

 

2.)    Wie bereits seit Jahren wurde auch im Berichtszeitraum die vorschulische und schulische Verkehrserziehung intensiviert. Die Angebote für die Kindergärten und Schulen wurden eingangs bereits eingehend verdeutlicht. Diese Maßnahmen, die einen Kostenumfang von ca. 8.500 Euro erforderten, haben dazu beigetragen, dass -wie bereits berichtet- seit Jahren kein tödlicher Schulwegeunfall zu verzeichnen ist.

 

Auf die hohe Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit „Baumunfällen“ musste reagiert werden. Unter dem Management des Polizeikommissariats Peine wurde daher die Projektgruppe „Baumunfälle“ gegründet. Mit verschiedenen Maßnahmen, wie der Simulation von Baumunfällen, einer intensivierten Öffentlichkeitsarbeit usw. wurde auf die Problematik aufmerksam gemacht. Die hierfür aufgewendeten Kosten beliefen sich auf 951,20 Euro. Das Resultat aus diesen Aktionen ist unter dem Punkt „Verkehrssicherheit“ bereits erläutert worden.

 

Das Polizeikommissariat Peine hat im Juli 2006 erstmals wieder einen Tag der offenen Tür durchgeführt. Im Rahmen einer Tombola wurden 5 Fahrsicherheitstrainings verlost. Auf Wunsch des Veranstalters erfolgte die Finanzierung dieser Gewinne in Höhe von insgesamt 400 Euro aus Mitteln der Verkehrssicherheit.

 

Erfahrungen anderer Verkehrsbehörden haben gezeigt, dass über mobile Geschwindigkeitsanzeige-Geräte in kurzer Zeit regulierend auf die Fahrgeschwindigkeit von Verkehrsteilnehmern eingewirkt werden kann. Aus diesem Grund wurden zwei Radar-Display’s zu einem Preis von insgesamt 2.843,16 Euro beschafft. Beide Geräte sind seit Dezember wechselweise an stark befahrenen Streckenabschnitten im Einsatz. Erste Reaktionen aus der Anwohnerschaft in den betroffenen Gemeinden und Ortschaften waren durchweg positiv.