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Vorlage - 2014/067  

Betreff: Regionale Bildungslandschaft - Bildungsbüro
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Kreisvolkshochschule Bearbeiter/-in: Stein, Kerstin
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport
05.06.2014 
Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport zurückgestellt   
Kreisausschuss
Kreisausschuss

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Kalkulation Bildungsbüro PDF-Dokument

Die Arbeit des Bildungsbüros der Regionalen Bildungslandschaft Peine wird über den 31.07.2014 hinaus fortgesetzt. Der jährliche Zuschuss der Kreisvolkshochschule wird dafür ab 2015 um 45.000 Euro aufgestockt.

 

Zudem werden im Vorgriff auf den Stellenplan 2015 ab 01.08.2014 eine halbe Stelle als Leitung des Bildungsbüros (E11 TVöD) sowie eine halbe Stelle für eine Verwaltungskraft (E8 TVöD) eingerichtet

 

 


 

Die Regionale Bildungslandschaft Peine wurde 2010 durch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Niedersächsischen Kultusministerium und dem Landkreis Peine als eine von neun Bildungsregionen in Niedersachsen ins Leben gerufen.

Auf der Basis eines „letter of intend“ ist die Zusammenarbeit bzw. die Einrichtung eines Bildungsbüros vom 01.08.2010- 31.07.2014 dokumentiert.

Ziel der Vereinbarung ist die systematische Vernetzung aller Bildungseinrichtungen, bessere Lern- und Lebenschancen der Kinder und Jugendlichen und eine Steigerung des Bildungsniveaus. Die Arbeit des Bildungsbüros soll dazu beitragen, dass es bessere Bildungschancen für Kinder und Jugendliche bzw. mehr Chancengerechtigkeit gibt und Schulabschlüsse erreicht werden, die in einen Ausbildungsplatz münden.

 

Chancen einer Bildungsregion Peine

In den vergangenen vier Jahren hat sich gezeigt, dass sich Bildungsarbeit durch das Bildungsbüro und den Regionalen Bildungsfonds schnell, unbürokratisch, innovativ und zielsicher fördern lässt. Handlungsspielräume wurden genutzt und folgende Arbeitsforen, für die es ohne das Bildungsbüro weder finanzielle Mittel noch Steuerung und Leitung gäbe, wurden langfristig eingerichtet:

  • Gesprächszirkel „Ganztagsschule“
  • Runder Tisch „Familienzentren“
  • Workshop für inklusiv tätige Erzieher/innen
  • Workshop für inklusiv tätige Lehrkräfte und Mitarbeiter/innen an Schulen
  • Arbeitskreis „Demokratische Prozesse in Kindertagesstätten“

 

Eine Fortführung dieser Unterstützungsformen im Arbeitsalltag ist für die Pädagogen/innen von hoher Bedeutung und für die Teilnehmenden zurzeit kostenfrei.

 

Zu aktuellen Themen wurden in Zusammenarbeit mit dem Bildungsbüro

  • Bildungskonferenzen („Bildung als Standortfaktor“ u. „Ganztagsschule gestalten“) und
  • Praxisforen („Praxisforum Sport“ in Kooperation mit dem Kreissportbund Peine und „Afterworkmeeting Schulmusik“ in Zusammenarbeit mit der Kontaktstelle Musik) realisiert.

     

Innovative Projekte, die das Bildungsbüro zurzeit verantwortet:

  •      Ein starkes Team“ - individuelle Unterstützung von Schülerinnen und Schülern im persönlichen Berufsfindungsprozess durch ehrenamtliche Jobpartner.
  •  „Step by step“ - Begleitung und Unterstützung der Berufsorientierung der einzelnen Schüler durch zielgerichtete Planungs- und Reflexionsgespräche.
  • Projekt „Mathepaten“ - Ehrenamtliche Mathepaten unterstützen in enger Zusammenarbeit mit den Fachlehrern Schüler/innen, die ihre Mathematikkenntnisse freiwillig verbessern wollen.
  • Projekt „Case Management“ - Für derzeit 13 Schulen je 8 Wochenstunden pro Schule (2 Wochenstunden pro betreutem Kind/Jugendlichen mit gravierenden persönlichen Problemen und Konflikten).

 

Das Bildungsbüro verwaltet zudem den Bildungsfonds, der vom Landkreis Peine, der Stadt Peine und den kooperierenden Gemeinden mit einem Betrag vom 1,00 Euro pro Schüler/in jährlich finanziert wird (vgl. Anlage).

Aus diesem Fonds werden auf Antrag (Verbund-)Projekte in Schulen und Kindertagesstätten sowie interne Fortbildungen für Kollegien und Teams (z. B. zum Thema „Inklusion“) gefördert.

 

Die Arbeit im Bildungsbüro orientiert sich an der gesellschaftlichen bildungspolitischen Entwicklung und am Unterstützungsbedarf in der Region Peine. Die Steuerungsgruppe, in der die Landeschulbehörde, der Landkreis Peine (Fachbereichsleiter Soziales, Jugend und Gesundheit, Schulverwaltung), die Stadt Peine (Schulverwaltung) und die Kreisvolkshochschule vertreten sind, legt Handlungsmaßnahmen und Unterstützungsstrukturen fest und erwirkt damit richtungsweisende Entwicklungen. Dass darin erhebliche Chancen für die Zukunft liegen, haben die vergangenen vier Jahre gezeigt.

 

 

Absicht des Landes

Die derzeitige Perspektive des Landes ist, flächendeckend Bildungsregionen in Niedersachsen einzurichten. Bis 2017 sollen dazu insgesamt 23 Vollzeitlehrerstellen für die Arbeit der Bildungsregionen in staatlich kommunaler Verantwortungsgemeinschaft abgeordnet werden. Der Landkreis Peine gehört bislang dazu und hat durch sein innovatives Konzept und seine bisherige vielfältige inhaltliche Arbeit besondere Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Das Land ist interessiert, die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Peine fortzusetzen.

 

Verstetigung der Regionalen Bildungslandschaft im Landkreis Peine

Die bisherige Arbeit im Bildungsbüro des Landkreises Peine hat auch überregional Anerkennung gefunden. So ist der Landkreis Peine gebeten worden, in der landesweiten Arbeitsgruppe zur Erarbeitung des Rahmenkonzepts aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen mitzuarbeiten. Die benachbarten Kommunen (z.B. Landkreis Hildesheim) planen auch regionale Bildungslandschaften in Kooperation mit dem Land aufzubauen. Hier kann der Landkreis Peine bei einer Fusion seine Erfahrungen einbringen.

Das Bildungsbüro der Regionalen Bildungslandschaft Peine ist organisatorisch der Kreisvolkshochschule Peine angegliedert. Frau Monika Schweda, die den Programmbereich Pädagogik der KVHS Peine leitet, hat in den vergangenen Jahren mit 5 Wochenstunden zusätzlich das Bildungsbüro geleitet und die Aufbauarbeit dieser neuen Institution auf den Weg gebracht. Für die Leitung des Bildungsbüros wird für eine Verstetigung der Arbeit zukünftig eine Pädagogische Fachkraft mit 19,5 Wochenstunden als Grundausstattung benötigt.

 

Frau Maria Stein ist als Gymnasiallehrerin mit 20 Wochenstunden als Bildungsmanagerin im Bildungsbüro tätig und für diese Arbeit vom Niedersächsischen Kultusministerium abgeordnet. Eine Abordnung ist auch über den 31.07.2014 hinaus vom Land avisiert.

 

Als Schreibkraft hat die KVHS bisher einen Mitarbeiter mit einer halben Stelle und eine Verwaltungskraft mit 5 Wochenstunden aus dem Programmbereich Pädagogik abgezogen und befristet für 4 Jahre (bis zum 31.07.2014) dem Bildungsbüro zur Verfügung gestellt. Diese Übergangslösung ist auf Dauer aus der Kreisvolkshochschule heraus nicht zu leisten, so dass zukünftig eine halbe Verwaltungsstelle  für das Bildungsbüro für erforderlich gehalten wird.

 

Aus dem Aufbau der ersten Jahre wird deutlich, dass die KVHS mit den beteiligten Personen enorme Anstrengungen unternommen hat, um den Landkreis Peine als eine der ersten Bildungsregionen in Niedersachsen zu präsentieren und erfolgreiche Arbeit zu leisten.

 

Unübersehbar ist allerdings auch, dass ein Fortbestand der Bildungsregion Peine nur möglich ist, wenn künftig notwendige, angemessene Personalressourcen zur Verfügung gestellt werden. Zusammenfassend werden folgende Maßnahmen für die Verstetigung der Regionalen Bildungslandschaft im Landkreis Peine vorgeschlagen:

  • Das Land beabsichtigt eine Verstetigung der Abordnungen und ist bereit, dem Bildungsbüro auf Dauer eine halbe Stelle zur Verfügung zu stellen. Ein Rahmenkonzept für die Zusammenarbeit mit den Kommunen wird derzeit erstellt und schafft verbindliche Grundlagen. Darüber hinaus fördert das Land die Zusammenarbeit mit den Schulen, dem Schulträger und den Akteuren der Bildungsregion. Es beteiligt sich an den Entwicklungs- und Abstimmungsprozessen, unterstützt die Umsetzung von Vorhaben und Projekten in der Bildungsregion und sorgt für Fort- und Weiterbildung der Bildungsmanager/innen.

 

  • Der Landkreis Peine stellt im Rahmen der Zusammenarbeit die personelle und sächliche Ausstattung der regionalen Geschäftsstelle sicher, sodass die wahrzunehmenden koordinierenden und operativ unterstützenden Dienstleistungen und die Bearbeitung der Entscheidungen gewährleistet werden können.

 

Dies bedeutet konkret für den Landkreis Peine:

Eine auf lange Sicht angelegte Bildungsregion benötigt ergänzend zur abgeordneten Bildungsmanagerin eine halbe Leitungsstelle (E11 TVöD) und eine halbe Verwaltungskraft (E8 TVöD).

Diese personelle und sächliche Ausstattung des Bildungsbüros erfordert zusätzliche jährliche Ausgaben in Höhe von 45.000 Euro. Der Zuschuss der Kreisvolkshochschule wird ab 2015 entsprechend erhöht.

 

  • Das Bildungsbüro bleibt organisatorisch an die Kreisvolkshochschule angebunden, verfügt aber mit o.g. personeller und sächlicher Ausstattung über ein eigenes Budget und gestaltet damit die beschriebenen Aufgaben weiterhin in enger Kooperation mit dem Programmbereich Pädagogik der KVHS.

 


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Kalkulation Bildungsbüro (42 KB) PDF-Dokument (86 KB)