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Vorlage - 2016/095  

Betreff: LABORA - Vorstellung der Täterberatungsstelle Häusliche Gewalt - Kooperationsangebot der LABORA gGmbH und Jugendhilfe Wolfenbüttel e.V.
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Jugendamt Bearbeiter/-in: Sorge, Annett
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
16.08.2016 
Jugendhilfeausschuss zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

 

Seit Juni 2014 bietet die LABORA gGmbH in Kooperation mit der Jugendhilfe Wolfenbüttel e. V. Täterarbeit im Rahmen Häuslicher Gewalt an. Hiermit wird das Angebot der pro-aktiven Erstberatung und der Initiierung bzw. Vermittlung von Verhaltensänderungen bei Tätern häuslicher Gewalt für drei Regionen (Landkreis Peine, Stadt Salzgitter, Landkreis Wolfenbüttel).zur Verfügung gestellt. Mit der intensiven Zusammenarbeit der örtlichen Netzwerkpartner ist die Täterberatung zu einem festen Bestandteil der regionalen Handlungspläne zur Verhinderung Häuslicher Gewalt geworden.

 

 

Kooperationen – Netzwerkarbeit

 

Mit den Kooperationspartnern der Täterberatungsstelle, den Polizeidienststellen, der Staatsanwaltschaft sowie den örtlichen BISS-Stellen und Frauenschutzhäusern erfolgte auch 2015 eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, sowohl auf den Einzelfall bezogen als auch im Rahmen der Runden Tische Häuslicher Gewalt. Die Kooperationen mit den Amtsgerichten/Familiengerichten und den Jugendämtern sollen weiter vertieft werden.

 

 

Statistik – Täterarbeit 2015

 

Im Juli 2015 endete der erste Kurs der Täterberatung erfolgreich für fünf Teilnehmer. Zwei Teilnehmer mussten das Training vorzeitig verlassen (Regelverstöße). Rückmeldungen über erneute Gewalthandlungen liegen nicht vor.

Insgesamt sind 2015 in der Täterberatungseinrichtung 72 Benachrichtigungen der Polizeidienststellen eingegangen. Zu allen Tatverdächtigen Männern erfolgte schriftlich eine pro-aktive Kontaktaufnahme. Von den 72 verabredeten Erstgesprächen konnten 25 Aufnahmegespräche in den jeweiligen Beratungsstellen realisiert werden.

Bei 23 der tatverdächtigen Männer war keine ausreichende Teilnahmemotivation festzustellen bzw. lehnten eine Teilnahme an dem Angebot ab. In zwei Fällen konnte eine Aufnahme in den Kurs erfolgen.

Zusätzlich haben eigeninitiativ als Selbstmelder acht Personen Kontakt zu uns aufgenommen: Zwei mit justizieller Auflage (STA, AG), vier ohne Auflage (Info über Netzwerkpartner) und zwei über Jugendamt und Beratungsstelle.

 

Anfang Dezember 2015 startete der zweite Kurs mit zunächst acht Teilnehmern. Zwei Teilnehmer mussten das Training verlassen (Fehltermine). Dieser Trainingskurs endete mit sechs hochmotivierten Teilnehmern im Juni 2016. Alle Teilnehmer formulierten frühzeitig ihre Tateingeständnisse und ließen eine Verantwortungsübernahme für ihr gewalttätiges Handeln deutlich erkennen.

 

In beiden Kursen gab es hohen Gesprächsbedarf der Teilnehmer in den Eingangsgesprächsrunden der jeweiligen Trainingssettings. Um sowohl den wichtigen Themen der Kursteilnehmer als auch den erweiterten Kursinhalten/Modulen gerecht werden zu können, wurden die Gruppentrainings zeitlich verlängert und ihre Anzahl auf 25 Termine erhöht.

Die Einzelberatung hat als Teil des Kursangebotes aber auch im Rahmen der Vor- und Nachbetreuungen einen wachsenden Stellenwert eingenommen. Viele der Männer nahmen zusätzliche Beratungstermine in Anspruch oder wurden aus unterschiedlichen Gründen nur im Kontext von Einzelgesprächen beraten.