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Vorlage - 2017/010  

Betreff: Sachstand und Perspektiven zum Thema unbegleitete minderjährige Ausländer (umA)
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Jugendamt Bearbeiter/-in: Sorge, Annett
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
07.02.2017 
Jugendhilfeausschuss zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

Im Jugendhilfeausschuss am 02.02.2016 wurde ausführlich über die Versorgung von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (umA) berichtet. Seit dem hat sich in diesem Aufgabengebiet einiges verändert.

 

Im Zuge der aktuellen Entwicklungen (Schließung der Balkanroute) kommen vermehrt umA aus Afrika nach Deutschland. Mit der Schließung der Gebläsehalle (Amtshilfe für das Land Niedersachsen) in der Gemeinde Ilsede erhält der Landkreis Peine fast ausschließlich umA über die Zuweisungen vom Land.

 

Das Thema Flucht und Zuwanderung wird für die nächsten Jahre eine zentrale Aufgabe der Jugendhilfe sein. Welche Bedarfe sich bei den zugewanderten Flüchtlingsfamilien ergeben, ist derzeit nur schwer voraussagbar.

 

 

Herausforderungen für die Jugendhilfe bei der Betreuung der umA

 

Die jungen Menschen haben sehr unterschiedliche persönliche Voraussetzungen und Kompetenzen. Entsprechend differenziert müssen auch die Unterbringungs- und Unterstützungsangebote für umA gestaltet werden. Es gibt umA, die eine sehr lange Flucht hinter sich haben und traumatische Erlebnisse verarbeiten müssen. Andere kommen mit weniger belastenden Erlebnissen in Deutschland an. Es gibt die gut ausgebildeten umA, die über mehrere Jahre Schulbildung verfügen, andere müssen zunächst alphabetisiert werden. Allen gemein ist, dass sie schnell die deutsche Sprache lernen möchten. Angemessene Bildungsangebote stehen aber nicht immer sofort zur Verfügung.

 

Auch der Gesundheitsstand ist sehr unterschiedlich. Die Jugendhilfekräfte sind plötzlich mit Krankheiten und Traumata der Kundinnen und Kunden konfrontiert und auf schnelle Unterstützung anderer Systeme angewiesen.

 

Darüber hinaus mangelt es derzeit an geeigneten und ausreichenden Möglichkeiten, um den Übergang in die Eigenständigkeit zu gestalten. Eine besondere Herausforderung ist hierbei die Wohnraumknappheit. Ebenso sind die Hürden des Ausländerechtes zu berücksichtigen.

 

Aktuell steht das Jugendamt, ebenso wie viele andere Institutionen, vor neuen, noch nicht dagewesenen Herausforderungen. Nach der Erstversorgung ist nun die Integration in die Gesellschaft das Hauptthema. Die Schwerpunkte liegen für die Zukunft in der Bündelung von persönlichen Ressourcen und Angeboten zu folgenden Themen:

 

-          schulische Förderung und sprachliche Integration

-          Gesundheit und Therapie

-          Übergang Schule und Beruf

-          Integration in die Fläche

-          Hilfe für junge Volljährige - Verselbstständigung