Inhalt

Vorlage - 2009/012  

Betreff: Kooperationen im Landkreis Peine - Familien für Kinder
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Fachdienst Jugendamt Bearbeiter/-in: Scholz, Imme
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
27.01.2009 
Jugendhilfeausschuss zur Kenntnis genommen   
Kreisausschuss

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Die im Budget vorhandenen Mittel von 200

Die im Budget vorhandenen Mittel von 200.000 € für die Weiterentwicklung der Jugendhilfe (Aufbau von Präventionsketten am Beispiel des Dormagener Modells) für Personalausgaben (2 Stellen) und Sachausgaben (Initiierung, Unterstützung und Umsetzung von Projekten), werden zur Verfügung gestellt.

 

 

 

 

 

 

Durch den Beschluss des Kreistages vom 03

Durch den Beschluss des Kreistages vom 03.12.2008 stehen ab dem Jahr 2009 jährlich 200.000 € zur Verfügung, die für die Weiterentwicklung der Jugendhilfe (auf der Grundlage erprobter Modelle und Entwicklungen in anderen Kommunen, wie z.B. der Stadt Dormagen) aufgewandt werden sollen. Festgelegt wurden auch die Handlungsschwerpunkte der Jugendhilfe für die Jahre 2009 und 2010, die sich teilweise mit den Zielvorstellungen dieser Entwicklungen und dem entsprechenden Einsatz des Ansatzes decken:

 

  1. Aufbau von Präventionsketten: Von der Schwangerschaft über die Geburt und die Kindertagesstätten/Tagespflege bis hin zum Besuch der Grundschule
  2. Intensivierung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung durch Vereinbarungen mit Trägern, Verbänden und Kindertagesstätten. Im Jahr 2010 liegt dazu ein Kinderschutzbericht vor.
  3. Fortsetzung und Realisierung des Konzeptes zur Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern im Landkreis Peine

 

Im Zentrum der Hilfegewährung durch die Jugendhilfe stehen Kinder in schwierigen Lebensverhältnissen – oft einhergehend mit Armut. Auch im Landkreis Peine trifft dies auf den größten Teil der Familien, für die Hilfen zur Erziehung eingerichtet sind, zu.

 

Die Themen, „Prävention“, „Frühe Hilfen“, „Offene Zugänge durch niederschwellige Angebote schaffen“, sind in den zurückliegenden Jahren regelmäßig Politikfeldziele und Handlungsschwerpunkte des Landkreises gewesen. Mit dieser konsequenten Ausrichtung sollen auch zukünftig die Angebote insbesondere in der Altersstufe 0 bis 6 wesentlich verbessert werden. Ziel ist dementsprechend eine angebotsgesteuerte Jugendhilfe mit der verstärkten Ausrichtung auf Prävention und Kooperation unter Einbeziehung des Kinderschutzauftrages der Jugendhilfe.

 

Als Ergebnis der aktuellen Diskussion zum dringend erforderlichen frühzeitigen Erkennen von Handlungsbedarfen, zur Notwendigkeit einer verbesserten Bildung, zum Ausbau der Betreuungsangebote für unter Dreijährige und dementsprechend auch zum Erfordernis der professionellen Gestaltung von Übergängen zwischen den verschiedenen Angebotsstrukturen, bedarf es der systematischen Ausgestaltung von Netzwerken durch verbindliche Kooperationen. Wir benötigen im Landkreis Peine ein kooperierendes Netzwerk für Familien, dass die frühe Förderung gewährleistet. Verschiedene praktische Handlungsansätze anderer Kommunen sollen dementsprechend auf ihre Umsetzung im Landkreis Peine überprüft werden.

 

Die zwei Vollzeitstellen werden für diese Projekt- und Prozesssteuerung zielgerichtet entsprechend der jeweiligen Altersgruppe für Krippenkinder (0 bis 3 Jahre) in enger Kooperation mit dem Familienservicebüro und Kindergartenkinder (3 bis 6 Jahre) eingesetzt.

 

Die Ziele dieser Projekt- und Prozesssteuerung sind:

 

       Besserer – frühzeitiger – Zugang zu den Adressatinnen und Adressaten

       Aktive Unterstützung bei Früherkennung von Problemen

       Früher Einsatz von Hilfen um körperliche und psychische Schädigungen von Kindern zu erkennen

       Aufsuchende Erziehungsberatung als offenes Angebot

       Positives Image beim Bürger und bei Institutionen

 

Die Schwerpunktaufgaben dieser Projekt- und Prozesssteuerung sind:

 

       Projektauswahl, -steuerung und -begleitung (Projektmanagement)

       Netzwerkarbeit („Schnittstellen“)

       Konzeptentwicklung

       Dokumentation und Evaluation

Bundesweit sind unterschiedliche Modelle und Projekte für diese Zielgruppen erprobt und umgesetzt. Beispielhaft genannt seien hier „Babytalk“ (Präventionsmodell zur frühen Sprachförderung), „steep“ (Programm zur Prävention der Eltern-Kind-Bindung) oder „Guter Start ins Kinderleben“ (Modellprojekt zur frühen Förderung elterlicher Erziehungs- und Beziehungskompetenzen in prekären Lebenslagen und Risikosituationen). Ein möglicher Start dieser und/oder anderer Projekte im Landkreis Peine wird überprüft. Wo immer möglich soll die Umsetzung in Kooperation mit den freien Trägern der Jugendhilfe erfolgen. Ziel ist, die Kompetenzen der freien Träger zu nutzen und die Netzwerkarbeit im Landkreis zu befördern. Auf das Babybegrüßungspaket und das interdisziplinäre Projekt „Frühe Elternberatung“ gemeinsam mit den Familienhebammen trifft dies bereits zu.

 

Weitere konkrete Bestandteile für ein Präventionsprogramm zum Aufbau und zur Gestaltung einer Präventionskette im Leben eines Kindes sollen sein:

 

          Umsetzung der Ergebnisse aus dem Bericht und Konzept zur Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern im Landkreis Peine

          Koordinierter Ausbau und Regelung der Zusammenarbeit von Gesundheitsamt, Schulen, Kindergärten, Ärzten und Jugendhilfe durch Kooperationsvereinbarungen

          Entwicklung und Festschreibung von Standards zur Prävention und zum Kinderschutz der unterschiedlichen Akteure in ihren originären Aufgabengebieten und verbindlichere Vereinbarungen mit allen Trägern der Freien Jugendhilfe, der Kindertagesstätten, Tagespflegepersonen und der Schulen zur Umsetzung des Schutzauftrags bei Kindeswohlgefährdung (Kinderschutzkonzept, Fortbildung aller pädagogischen Fachkräfte, Kinderschutzleitfaden-Kinderschutzbericht)

          Weiterentwicklung der Sprachförderung

          Initiierung von Schülerpatenschaften für benachteiligte Kinder als ein Beispiel für weitere Projekte in den Kindertagesstätten und Grundschulen

          Schwerpunktbildung in der Aufgabenwahrnehmung durch die Bildung von trägerübergreifenden Sozialraumteams im Jugendamt mit einer gezielten Prozess- und Projektsteuerung, z.B. Aufbau eines Präventionsnetzwerkes mit den Schwerpunkten: Gesundheit, Erziehung, Bildung, Integration, Fortbildungen von päd. Fachkräften in Kindertagesstätten und Grundschulen

 

 

Kosten:

 

Durch den Beschluss gemäß vorstehendem Beschlussvorschlag entstehen keine Mehrkosten.

 

 

Finanzziel für den Finanzplanzeitraum bis 2011 (Fehlbedarfsreduzierung auf 50 Mio. Euro; Kreistagsbeschluss vom 05.03.2008, Vorlage-Nr. 33/2008):

 

Das Erreichen des genannten Finanzzieles wird nicht erschwert.