Vorlage - 2010/216  

Der beantragten Einrichtung der neuen Schulform zum Schuljahresbeginn 2011/2012 wird zugestimmt.

Mit Schreiben vom 10.11.2010 bittet die Schulleitung der Berufsbildenden Schulen des Landkreises Peine (BBS) darum, das bestehende schulische Angebot um folgende Bereiche zu erweitern

a)      2. Klasse der zweijährigen Berufsfachschule Ernährung und Hauswirtschaft, Technik und Wirtschaft

b)     Einjährige Berufsfachschule Wirtschaft mit Schwerpunkt öffentliche Verwaltung

und die entsprechenden Anträge auf Genehmigung an die Landesschulbehörde zu richten.

Begründend dazu führen die BBS aus:

2. Klasse der zweijährigen Berufsfachschule Ernährung und Hauswirtschaft, Technik und Wirtschaft

Die 2. Klasse der zweijährigen Berufsfachschule wird in Niedersachsen seit 2009 (Inkrafttreten der BBS VO) als Regelschulform angeboten.

Sie ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, die zuvor eine einjährige Berufsfachschule an den BBS des Landkreises Peine besucht haben, ihre berufsfachschulische Grundqualifizierung fortzusetzen. Sie haben in diesem aufbauenden Schuljahr die Möglichkeit, den Sekundarabschluss I (S1) Realschulabschluss oder den erweiterten Realschulabschluss (E1) zu erwerben. Das bedeutet, dass Jugendliche, die trotz der berufsschulischen Grundqualifizierung in einer einjährigen Berufsfachschule keinen regionalen betrieblichen Ausbildungsplatz finden, sich auf berufsfachschulischer Ebene weiterqualifizieren können und so beispielsweise auch eine Zugangsvoraussetzung für den Besuch einer Fachoberschule bzw. eines beruflichen Gymnasiums erwerben können. Eine Bildungsdurchlässigkeit ist so gewährleistet und würde den Anteil höher qualifizierter Jugendlicher nachhaltig steigern.

Dieses bislang nicht bestehende Bildungsangebot bedeutet, dass unsere Peiner Jugendlichen derzeit an Braunschweiger Schulen verwiesen werden und sich daraus erhebliche Belastungen für die Jugendlichen allein durch den Fahrtaufwand ergeben.

Einjährige Berufsfachschule Wirtschaft mit Schwerpunkt öffentliche Verwaltung

Da als Zugangsvoraussetzung für diese Schulform lediglich der Sekundarabschluss I Realschulabschluss erforderlich ist, können Jugendliche, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz finden, in dieser neuen Schulform eine berufsfachschulische Grundbildung erhalten, die beim erfolgreichen Absolvieren auf die Ausbildungszeit anerkannt werden kann.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird gerade in diesen Bereichen zukünftig qualifiziertes Personal benötigt.

Am Standort der BBS des Landkreises Peine ist die Ausbildung im Berufsfeld öffentliche Verwaltung bereits seit Jahren etabliert.

Die neue Schulform stellt eine sinnvolle Ergänzung und Schwerpunktsetzung im Bereich Wirtschaft und Verwaltung dar. Ein regionaler Bedarf an Grundbildung für die Ausbildungsberufe des Berufsfeldes Öffentliche Verwaltung ist vorhanden. Die neue Schulform vermittelt Kenntnisse und Fertigkeiten des ersten Ausbildungsjahres. Eine anschließende Ausbildung in einem Beruf des gewählten Schwerpunktes kann, sofern der Ausbildungsbetrieb bei Abschluss des Ausbildungsvertrages zustimmt, um ein Jahr verkürzt werden. Der Einstieg erfolgt dann in das zweite Jahr der Ausbildung.

Die BBS des Landkreises Peine sind als Regionales Kompetenzzentrum ohnehin gehalten, sich der Einführung neuer Bildungsangebote zu stellen.

Die BBS des Landkreises Peine bitten, die Einrichtung der 2. Klasse der zweijährigen Berufsfachschulen Ernährung, Hauswirtschaft, Technik und Wirtschaft sowie der einjährigen Berufsfachschule Wirtschaft, Schwerpunkt: Öffentliche Verwaltung seitens des Schulträgers des Landkreises Peine zu unterstützen.

Der Schulvorstand ist über die Einrichtung der neuen Schulformen zum Schuljahr 2011/2012 informiert und stimmt diesem einstimmig zu.

Aus den vorstehend dargestellten Gründen der BBS sollte aus der Sicht des Fachdienstes Schule, Kultur und Sport diesem Antrag uneingeschränkt zugestimmt werden. Es kann festgestellt werden, dass durch die beabsichtigte Einrichtung der beiden neuen Klassen eine Bereicherung der Schullandschaft innerhalb des Landkreises Peine erfolgt und damit auch eine Attraktivitätssteigerung des Landkreises Peine einhergeht, was zusätzlich auch einen erheblichen Standortvorteil darstellt.

Außer den üblichen Schüler-Pro-Kopf-Beträgen fallen laut Aussage der Schule keine zusätzlichen Kosten an.