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Vorlage - 2011/101  

Betreff: EFi-Landesförderung
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Jugendamt Bearbeiter/-in: Scholz, Imme
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
21.06.2011 
Jugendhilfeausschuss zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

Nach aktuellen Ergebnissen des Mikrozensus hat jeder vierte Minderjährige in Niedersachsen einen Migrationshintergrund

Nach aktuellen Ergebnissen des Mikrozensus hat jeder vierte Minderjährige in Niedersachsen einen Migrationshintergrund. Bei den Kindern unter sechs Jahren erhöht sich dieser Anteil auf 30%. Angebote der Elternbildung und der Kinder- und Jugendhilfe werden von Migrationsfamilien aber nur selten in Anspruch genommen. Nach Expertenschätzungen im 11. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung ist davon auszugehen, dass Angebote der Elternarbeit und der Frühen Hilfen von Migrationsfamilien noch weniger angenommen werden.

 

Daher will das Land interessierte örtliche Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe dabei fördern, die Elternarbeit mit Migrationsfamilien in ihrem Zuständigkeitsbereich zu intensivieren. Da entsprechende Angebote für Migrationsfamilien eine deutlich höhere Hürde darstellen, müssen die Zugänge niedrig schwelliger und spezifischer gestaltet und Vertrauenspersonen mit eigenem Migrationshintergrund einbezogen werden.

 

Die Jugendämter als Projektträger fungieren als „Netzwerkknoten“, d.h. sie übernehmen die Steuerung und die Projektplanung und –koordination. Bestehende Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit in den Jugendämtern sollen um Netzwerke dauerhaft erweitert werden.

 

Der Landkreis Peine nimmt als eine von 24 Kommunen in Niedersachsen an dem Landesprojekt teil. Zwei örtliche Vorhaben stehen dabei im Vordergrund: Der „Offene Treffpunkt für Mütter und Kleinkinder“, ein Kooperationsprojekt mit der Gemeinde Ilsede, sowie die Entwicklung eines Elternwegweisers für Schwangere und Familien mit Kindern bis 3 Jahren, der die besonderen Bedürfnisse von Migrationsfamilien berücksichtigt. Dieses zweite Vorhaben wird u.a. in Kooperation mit dem Migrationsdienst des Caritasverbandes, Erziehungslotsinnen und -lotsen und unter Einbeziehung von Frauen aus unterschiedlichen Kulturen umgesetzt.

 

Zur Unterstützung der beteiligten Jugendämter führt das Land Fachkonferenzen mit wissenschaftlicher Begleitung durch das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ISM) durch. Nach der Auftaktveranstaltung am 24.1.11 in Hannover fanden jeweils eine zweitägige Fachkonferenz in Diepholz sowie am 16./17.5. in Peine statt. Rund 50 Beteilgte des EFi-Projektes, Träger und Kooperationspartner aus verschiedenen Kommunen, haben sich zu den Themen „Erreichbarkeit von Migrationsfamilien sowie „Modelle von Elternarbeit und Frühe Hilfen“ informiert und ausgetauscht. Die vorerst letzte begleitende Veranstaltung wird am 28./29.5. in Cuxhaven durchgeführt.

 

Die EFi-Landesförderung ist bis zum 31.12.11 befristet, soll aber über Nachfolgeprogramme langfristig abgesichert werden.

 

„Gender-Check“: <-@

Beim "Treffpunkt für Mütter und Kinder" werden ausschließlich  Frauen angesprochen. Männer sollen an den kulturell gemischten Gruppentreffen ausdrücklich nicht teilnehmen, um kulturell bedingte Sensibilitäten zu vermeiden. Die teilnehmenden Kleinkinder werden nicht nach Geschlecht differenziert.

 

Auch die Arbeitsgruppe "Elternwegweiser für Migrationsfamilien" besteht ausschließlich aus weiblichen Mitgliedern, da die Erziehungsarbeit insbesondere bei Familien anderer Kulturen überwiegend in der Verantwortung von Frauen liegt.

 

Die Gruppe der Erziehungslotsinnen und -lotsen besteht überwiegend aus Frauen (14 von 16 TeilnehmerInnen).

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