Inhalt
Datum: 02.06.2023

Gehölzstreifen als Relikt des Kalisalzabbaus

Historische Kulturlandschaftselemente geben Zeugnis vom Umgang früherer Generationen mit Natur und Landschaft. Im Peiner Land liefern sie oft auch Hinweise auf die einst bedeutende Industriekultur und lassen Rückschlüsse auf den damaligen Stand von Wissenschaft und Technik zu. So auch zwischen Ilsede und Gadenstedt:

In der Gemeinde Ilsede, im Nordwesten von Gadenstedt, verläuft an der Fuhse auf etwa 500 Metern Länge der Damm einer ehemaligen Eisenbahntrasse. Der Bahndamm stellte einen Abzweig von der Kleinbahn zwischen Groß Ilsede und Broistedt dar.

Von 1900 bis 1928 wurde im nahen Kalischacht Wilhelmshall-Ölsburg Bergbau auf Kali- und Steinsalze betrieben. Nach einer Rezession des Kalimarktes wurde der Salzabbau eingestellt. Nach erfolglosen Erdölprobebohrungen im Schacht in den frühen 1930er Jahren wurde der Bergwerksbetrieb endgültig eingestellt und die Betriebsgebäude abgebrochen.

Der Bahndamm über die Fuhse hatte viele Jahre lang den Bahnanschluss des Kalischachtes an die Gleisanlagen der Ilseder Hütte ermöglicht – nun wurden auch dort die Gleise entfernt. Der Damm aber blieb erhalten und ist heutzutage stark zugewachsen. Gadenstedter Schülerinnen und Schülern hatten den ungenutzten Bahndamm teilweise bepflanzt.

Vor Ort finden sich noch Stützlager einer Überführung –  die zugehörige Brücke fehlt jedoch, ebenso wie die Gleise. Der baumbestandene Damm mit seinem geschwungenen Verlauf wirkt überaus landschaftsgliedernd und -prägend. Er erfüllt wichtige ökologische Funktionen und erinnert daran, dass im Landkreis Peine nicht nur Eisenerze, sondern auch Kalisalze gefördert wurden.

Dieses und weitere Kulturlandschaftsobjekte wurde im Rahmen des Spurensuche-Projekts des Niedersächsischen Heimatbundes (NHB) dokumentiert und im Online-Kataster KLEKs. Interessierte können sich an der Spurensuche beteiligen und sich telefonisch unter 0511/35337726 oder per E-Mail an Friedrich@niedersaechsischer-heimatbund.de melden.

Autor/in: Fabian Laaß