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Datum: 21.11.2023

Große Resonanz beim Projekt „Gemeinsam lesen“

Erfolgreicher Auftakt für den kostenfreien Kurs „Gemeinsam lesen“: 17 Teilnehmende waren am 9. November ins Kreismuseum gekommen, um das Lese-Format auszuprobieren und wollen an den kommenden sechs Abenden erneut dabei sein.

Kursleiter Stefan de Greef, der auch an anderen Orten als ausgebildeter Facilitator Gruppen zum „Gemeinsamen Lesen“ leitet, versteht dieses Format nicht als Seminar oder Lesezirkel. „Vielmehr geht es im Kern um den persönlichen Zugang der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Text und die unmittelbaren Texteindrücke beim Lesen, um Lesen als Gemeinschaftserlebnis und den Austausch darüber. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Keiner muss sich beteiligen,“ so de Greef.

Die Idee des Gemeinsamen Lesens ist angelehnt an das aus England kommende „Shared-reading“ und hat inzwischen auch in Deutschland viele Fans. Das gemeinsame Lesen soll Austausch und Begegnungen ermöglichen - über alle sozialen, kulturellen und Altersgrenzen hinweg. Mit dem Kooperationsprojekt der Kreisvolkshochschule (kvhs) Peine und der Gesundheitsregion Landkreis Peine wird Lesen als Gemeinschaftserlebnis für Menschen im Peiner Land möglich.

„Gemeinsames Lesen funktioniert niedrigschwellig, ungezwungen, ohne Vorbereitung. Man trifft sich und ein ausgebildeter Literatur-Vermittler bringt am besten unbekannte Texte mit. Diese werden gemeinsam laut und langsam gelesen. Die Teilnehmenden reagieren spontan auf den Text und die Lesesituation, sprechen über ihre Gedanken und Gefühle, tauschen sich aus und teilen sich mit“, erläutert Stefan de Greef.

Und so reagiert dieses Kooperationsprojekt der kvhs und der Gesundheitsregion Peine auf eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, der zunehmenden Vereinsamung: Mit niedrigschwelligem Zugang wird Menschen der Weg in eine Gemeinschaft eröffnet: „Wer zuhört, gehört bereits dazu”, so de Greef.

So fördert „Shared-reading“ auch die Gesundheit.  Erfunden wurde es in Liverpool in den späten 1990ern von Dr. Jane Davis. Sie führte Kurse durch, die das Lesen und die Kommunikation zwischen Lesenden in den Mittelpunkt stellten. Heute gibt es in Großbritannien fast 400 „Shared-reading“-Gruppen, die sich unter anderem auch an Menschen in Seniorenheimen oder im Strafvollzug richten.

Autor/in: Fabian Laaß