Inhalt

Auszug - Bericht der Gleichstellungsbeauftragten  

8. Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung, zentrale Verwaltung und Feuerschutz
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung, zentrale Verwaltung und Feuerschutz Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 27.11.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 18:01 Anlass: Sitzung
Raum: Konferenz- und Schulungszentrum Landkreis Peine
Ort: Werner-Nordmeyer-Str. 13, 31226 Peine
 
Wortprotokoll

Gleichstellungsbeauftragte Tödter informiert in ihrem Bericht zuerst über den am 24. September 2023 stattgefundenen Frauensporttag. Sie macht dabei deutlich, dass es diesen Sporttag nur für Frauen deshalb gibt, weil festgestellt wurde, dass es in Sportvereinen immer noch viel weniger Frauen gibt als Männer, auch wenn die Sportangebote vielfältiger geworden sind und nicht ausschließlich aus Mannschaftssportarten bestehen. Außer umfänglichen Angeboten zur Gymnastik bieten Sportvereine einiges an interessanten Sportangeboten, so auch Stand-Up-Paddling, Bogenschießen und mehr.

Dieser 9. Frauensporttag, den der Kreisportbund gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Peine durchführt und der vom Landessporttag zusätzlich gefördert wird, ist sehr gut angenommen worden. Mehr als 150 Frauen haben teilgenommen und einige von ihnen werden sich hoffentlich in Sportvereinen anmelden.

Anschließend berichtet Gleichstellungsbeauftragte Tödter über den alljährlich stattfindenden Frauenempfang und erklärt dazu, dass sie diesen Empfang nurr Frauen solange anbieten wird, bis die Empfänge in Stadt und Landkreis einen Frauenanteil von 50 % haben.

Der Frauenempfang im Peiner Forum hatte das Thema „Frauen in den 20er Jahren“. Dazu führt sie aus, dass die Frauen nach dem Krieg mehr und neue Möglichkeiten hatten. Dazu zählte nicht nur der Bereich der Politik, sondern auch der Sport, Freizeitgestaltung, Bildungsmöglichkeiten und der öffentliche Raum. Sie gingen nun zur Arbeit, ins Kino, ins Café oder in Sportvereine.

In den heutigen 20er Jahren gibt es zwei Bereiche, in denen die Frauen sichtbar und vordergründig erfolgreich sind: Erwerbsarbeit und Politik. Die Bildungsabschlüsse und Erwerbsquoten der Frauen sind gestiegen. Frauen finden sich auch immer mehr in Führungspositionen wieder. Dazu verweist Frau Tödter auf den gestiegenen Anteil von Frauen in Führungspositionen beim LK Peine. Der Frauenanteil in der Politik stagniert jedoch bei ca. 30 % und Frauenerwerbsarbeit wird häufig immer noch als Zweitverdienst, wie in den 60er Jahren, wahrgenommen.

Abschließend zitiert die Gleichstellungsbeauftragte Fernando Ayala, Kroatien zum Thema „Die Situation der Frauen international“: „Es geht nicht mehr um die Diskriminierung, der Frauen ausgesetzt waren und noch sind, sondern um das Streben nach absoluter Gleichheit der Rechte und Pflichten zwischen Frauen und Männern.“

Im Anschluss verweist Frau Tödter auf die gemeinsame Aktion des Soroptimist Clubs Peine mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Peine und den Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinden Ilsede, Vechelde, Lengede und Hohenhameln zum “Gedenktag gegen Gewalt gegen Frauen“ am 25.11.2023, den die Beteiligten unter dem Motto „Orange Day“ gestaltet haben. In der Stadt Peine und den Gemeinden wurden orange Bänke zum Verbleib als Mahnung mit einer Plakette mit dem Hinweis auf Frauenhaus und BISS Beratungsstelle aufgestellt. Gleichzeitig gab es dazu einen gemeinsamen Presseartikel in der Braunschweiger Zeitung. In der Stadt Peine gab es eine Mahnwache gegenüber der Jakobikirche, die der Soroptimist Club Peine mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Peine und der Unterstützung des Frauenhauses durchgeführt hat. Der Text, der durch Lautsprecher zu hören war, macht deutlich, dass Gewalt gegen Frauen ein gesellschaftliches Problem ist und Schutzräume allein das Problem nicht lösen. Die Gesellschaft muss verhindern, dass Gewalt gegen Frauen passiert. Prävention muss in den Blick genommen werden: Dazu gehören traditionelle Frauen- und Männerbilder, die sich unter „rosa und hellblau“ in den sozialen Medien noch verstärken. So hat eine Studie von Plan International zum Thema „Spannungsfeld Männlichkeit“ bei der Befragung von 18-35 Jahre alten Männern u.a. herausgefunden, dass 34 % der Männer gegenüber Frauen schon mal handgreiflich werden, um ihnen Respekt einzuflößen. Der Text, der über Lautsprecher in der Fußngerzone zu hören war, wurde mit Foto einiger Beteiligter an die Mitglieder des Ausschusses verteilt.