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Auszug - Kindergesundheitsbericht 2011 - Schuleingangsuntersuchungen - Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten - Arbeitskreis Jugendzahnpflege  

Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung, Arbeit und Soziales Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 07.05.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:15 Anlass: Sitzung
Raum: Kreishaus-Kantine
Ort: Burgstr. 1, 31224 Peine
2012/052 Kindergesundheitsbericht 2011
- Schuleingangsuntersuchungen
- Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten
- Arbeitskreis Jugendzahnpflege
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Informationsvorlage
Federführend:Fachdienst Gesundheitsamt Bearbeiter/-in: Lachmund, Elisabeth
 
Wortprotokoll

Dr

Dr. Kiessling-Klamka und Dr. Meltzow stellen die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen vor und weisen dabei auf besonders augenfällige beziehungsweise besondere Resultate hin. Insbesondere die steigende Beteiligung und das steigende Interesse der Eltern werden lobend hervorgehoben.

 

An den Vortrag schließt sich der Beitrag von Frau Kleineidam an, die über die Ergebnisse im Bereich der Entwicklungsdiagnostik im Kindergarten referiert. Nach der Vorstellung der Gesamtergebnisse erläutert sie die Vorgehensweise anhand von mehreren Einzelfallbeispielen.

 

KTA Schulz lobt sowohl die vorgetragenen Berichte als auch die Freiwilligkeit der Eltern zur Teilnahme. Sie ergänzt den Vortrag zu den Schuleingangsuntersuchungen um den Hinweis, dass die Schulreife schon immer getestet worden sei, allerdings seien seinerzeit aus den Ergebnissen keine Konsequenzen gezogen worden. Die finde es toll, dass nun angesichts der Resultate reagiert werde. Die Ergebnisse bezüglich der sportlichen Aktivitäten finde sie alarmierend, weil Sport die Kognition und das Sozialverhalten fördere. In diesem Zusammenhang finde sie die Anzahl der Nichtschwimmer besorgniserregend. Es müsse dringend überlegt werden, wie man dieser Entwicklung Einhalt gebieten könne. Die Erlangung der Schulreife stelle eine hohe Eintrittsschwelle dar, die sicher auch Angst mache. Diese Schwelle werde jedoch weniger intensiv wahrgenommen, wenn die Eltern interdisziplinär beraten werden. Die Annäherung der Ergebnisse von deutschen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund finde sie gut. Abschließend stellt sie die Frage in den Raum, ob man den Gesundheitsbereich personell aufstocken könne, um die positive Entwicklung beibehalten und die Ergebnisse weiter verbessern zu können.

 

KTA Meyermann bezieht sich auf die Ergebnisse der Einschüler und Einschülerinnen, die in Abhängigkeit zum sozialen Faktor erhoben worden sind. Sie stellt die Frage, ob die Kinder mit Migrationshintergrund aufgeholt oder ob die deutschen Kinder schlechter geworden seien. Bezüglich der Schwimmfähigkeit stellt sie fest, dass der Landkreis viel Geld in die Schwimmbäder investiert habe. Angesichts des betriebenen Aufwandes stelle sich daher die Frage, warum so wenige Kinder schwimmen können.

 

Dr. Meltzow antwortet, dass die Schwimmfähigkeit der Kinder mit dem Engagement der Eltern stehe und falle. Da die Anmeldung zum Schwimmunterricht Sache der Eltern sei, könne man nur in begrenztem Umfange auf sie einwirken. Hinsichtlich der Entwicklung zwischen den deutschen Kindern und den Kindern mit Migrationshintergrund vermute sie beides: Die Kinder mit Migrationshintergrund seien besser geworden, während gleichzeitig die deutschen Kinder schlechter geworden seien. Das Ergebnis sei dann die vorgestellte Angleichung der Werte. (Anmerkung des Protokollführers: Siehe hierzu auch Anlage 1 zu diesem Protokoll.)

 

 

Dr. Kiessling-Klamka ergänzt, dass die Grundschulen die Defizite auszugleichen versuchen.

 

Die Gleichstellungsbeauftragte, Frau Tödter, findet die Entwicklung bei den deutschen Kindern interessant. Des Weiteren weist sie darauf hin, dass der Vortrag noch besser sein würde, wenn der Gender-Aspekt berücksichtigt werden würde.

 

In diesem Zusammenhang bittet sie um Antwort, ob die in den Vorjahren festgestellten Ergebnisse, nach der Jungen schwächer als Mädchen abschneiden, auch in diesem Jahr bestätigt worden sei.

 

Dr. Meltzow bejaht dies.

 

KTA Baumeister bezieht sich auf die Angabe von 68% der untersuchten Kinder, die eine Empfehlung zur Einschulung ohne Einschränkung erhalten haben. Dieses Ergebnis halte er angesichts des Umstandes, dass fast alle Kinder zuvor einen Kindergarten besucht haben, für viel zu niedrig. Deshalb möchte er wissen, welche Empfehlungen die Verfasserinnen des Gesundheitsberichtes den Kindergärten geben und ob in den Grundschulen genug Förderstunden zur Verfügung stehen.

 

Dr. Meltzow entgegnet, dass in den Kindergärten jetzt schon viel mehr passiere als vor einigen Jahren. Allerdings könne dort nicht ausgeglichen werden, was die Eltern zuvor versäumt haben. Das, was möglich sei, werde in den Kindergärten bereits gemacht. Zu den Förderstunden könne sie nicht viel sagen, allerdings würden die Schulleiter bereits jetzt unter einem Wust von Regelungen stöhnen. Mit weiteren Veränderungen sei in diesem Bereich sicher nicht zu rechnen.

 

KTA Schlaugat möchte wissen, wie der Bildungsgrad der Eltern sowie deren Erwerbssituation definiert werde und ob es einen Zusammenhang zwischen der gewählten Definition und dem Ergebnis gebe.

 

Dr. Meltzow verneint einen solchen Zusammenhang. Der Bildungsgrad richte sich zunächst nach dem Schul- und dem Berufsabschluss der Eltern. Aus diesen Angaben werde ein Koeffizient ermittelt, der für die Festlegung verwendet werde. Da es sich um ein festes Verfahren handele, könne keine Beeinflussung der Ergebnisse durch ‚Anpassung’ der Definition  erfolgen.

 

KTA Schlaugat fragt vor dem Hintergrund der Inklusion nach, wie verfahren werde, wenn Eltern ihr Kind auf eine Regelschule schicken wollen, der Befund der Untersuchung aber Förderbedarf ergebe.

 

Dr. Kiessling-Klamka antwortet, dass in solchen Fällen immer das Gespräch mit der Schule gesucht werde, um eine optimale Förderung des Kindes zu erreichen.

 

Der Vorsitzende, KTA Möhle, übergibt die Sitzungsleitung an KTA Schlaugat und verlässt die Sitzung wegen eines anderen Termins.

 

Bürgervertreter (im Folgenden werden männliche und weibliche Bürgervertreter als BV bezeichnet) Nolte bezieht sich auf die Anzahl von 174 ‚Sorgenkindern’, von denen 51% später problemlos eingeschult werden konnten. Er begehrt zu wissen, welche Instrumente erforderlich sein würden, um diese Zahl weiter anheben zu können. Insbesondere stellt er die Frage in den Raum, ob mehr aufsuchende Hilfe von Vorteil sein könne.

 

 

 

 

Dr. Meltzow erwidert, dass ihre Assistentin allen Arztbriefen nachgehe und nicht eher ruhe, bis sie eine Rückmeldung bekommen habe. Damit werde die Umsetzung der medizinischen Empfehlungen bereits nachverfolgt. Des Weiteren werde mit ‚Stark von Anfang an’ und Erziehungslotsen zusammengearbeitet. Hausbesuche hätten ebenfalls stattgefunden, so dass bereits sehr viel passiert sei, was durch die 51% nicht mehr auffälliger Kinder bestätigt werde. Es komme sicher auf die Sichtweise an, aber das Glas sei in diesem Falle nicht halb leer, sondern halb voll.

 

Frau Kleineidam ergänzt, dass Kinder aus erwerbslosen Familien einen Ganztagskindergartenplatz angeboten bekommen sollten, damit die Kinder feste Strukturen kennenlernen. Dies wäre eine Maßnahme, über die vielleicht gesprochen werden könnte. Ansonsten bestätigt sie, dass auch im Kindergartenbereich sehr viel geschehe.

 

KTA Schulz erklärt, dass es immer Eltern gebe, die sich bemühen, welche, die sich weniger bemühen und welche, die sich überhaupt nicht bemühen würden. Krippe, Kindergarten und Schule können das Elternhaus jedoch nicht ersetzen. Deshalb halte sie die Erziehungslotsen und Alltagsbegleiter für eine gute Sache.

 

KTA Laaf erklärt, dass der Kreissportbund seine Schlüsse aus dem Bericht ziehen werde. Gleichzeitig danke er ausdrücklich der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) dafür, dass sie innerhalb von zwei Jahren einhundertfünfzig Kinder ins Wasser gebracht und ihnen das Schwimmen beigebracht habe. Dabei habe es sich um Kinder mit Migrationshintergrund und um Kinder aus sozial schwachen Familien gehandelt. Des Weiteren weist er darauf hin, dass der Staat nicht alles schaffen kann. Wenn ein Elternhaus teilweise versage, könne der Staat die Defizite nicht vollständig ausgleichen. Aus diesem Grund werde bürgerschaftliches Engagement benötigt, weshalb er an die Bevölkerung appelliere, sich zu engagieren.

 

Da keine weitere Wortmeldung vorliegt, stellt die Stellvertretende Vorsitzende, KTA Schlaugat; fest, dass der Ausschuss von der Informationsvorlage-Nr. 52/2012 Kenntnis genommen habe.