Inhalt

Vorlage - 2020/608  

Betreff: "Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!"
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Fachdienst Jugendamt Bearbeiter/-in: Sorge, Annett
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
11.02.2020 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   
Kreisausschuss Vorberatung
Kreistag des Landkreises Peine Entscheidung
20.05.2020 
19. Sitzung des Kreistages des Landkreises Peine ungeändert beschlossen   

Finanzielle Auswirkungen
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n


 

Im Budget enthalten:

nein

Kosten (Betrag in €):

51.000 €

Mitwirkung Landrat:

ja

Qualifizierte Mehrheit:

nein

Relevanz

Gender Mainstreaming

ja

Migration

ja

Prävention/Nachhaltigkeit

ja

Bildung

ja

Klima-/Umwelt-/Naturschutz

nein

 

 


 

 


Der Landkreis Peine nimmt an dem Programm "Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!" teil.     

 


Inhaltsbeschreibung:

Mit der Teilnahme an dem Projekt „Präventionskette Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!“ ist ein Paradigmenwechsel verbunden. Jugendhilfe richtet sich nicht nur befristet zu bestimmten Themen aus, es findet eine generelle fachliche, partizipative Ausrichtung statt, die Kinder und Familien am Lebensort erreichen soll.

 

Das Konzept der Präventionsketten Niedersachsen betrachtet die Belange von Kindern und Familien mit und ohne Migrationshintergrund systematisch über ihre Lebensphasen hinweg und zeichnet sich durch integriertes Handeln aller relevanten Akteur*innen aus. Präventionsketten zielen auf die Zusammenführung von kommunalen Aktivitäten über die Altersgruppen und Lebensphasen hinweg. Sie umfassen die lokalen Angebote und Maßnahmen für diese Bervölkerungsgruppe und sind auf die Zusammenführung der kommunalen Netzwerke zur Förderung, Unterstützung, Beratung, Bildung, Betreuung, Partizipation und Kinderschutz ausgerichtet.

Das Programm "Präventionsketten Niedersachsen: Gesund aufwachsen für alle Kinder!" unterstützt niedersächsische Kommunen beim Auf- bzw. Ausbau von Präventionsketten mit dem Ziel, die Teilhabe aller Kinder bis zu zehn Jahren und die ihrer Familien an Angeboten und Leistungen in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Kulturelles und Materielles unabhängig von ihrer sozialen Herkunft auf kommunaler Ebene zu fördern und so ihre Entwicklungschancen zu verbessern.

Die Verbesserung der Teilhabechancen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und soziokulturellem Leben ist erklärtes Ziel der Kommunalverwaltung des Landkreises Peine und wird bereits durch eine Vielzahl von Maßnahmen und Initiativen vorangetrieben. Mit der Armutskonferenz, dem Netzwerk für Chancengerechtigkeit, dem Netzwerk gesunde Kinder, dem Netzwerk Frühe Hilfen sowie der Gesundheits- und Bildungsregion stehen hierfür bereits verschiedene Plattformen zur Verfügung.

Zur Zeit erfolgt die intersektorale Zusammenarbeit jedoch eher punktuell im Rahmen persönlicher Kontakte oder im Kontext einzelner Maßnahmen und ist häufig noch nicht verbindlich geregelt. Die vorhandenen Netzwerke arbeiten eher neben- als miteinander. Die Verbesserung der Teilhabechancen muss jedoch verstärkt als Querschnittsaufgabe aller relevanten Sozialgesetzgebungsbereiche (Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Eingliederungshilfe und Daseinsfürsorge) verstanden werden.

Hier bedarf es der Schaffung entsprechender systemübergreifender Strukturen und Entscheidungsgremien, die auf der Grundlage der Jugendhilfe-, der Gesundheits- und der Sozialplanung die Rahmenbedingungen für die strategische Weiterentwicklung der intersektoralen Zusammenarbeit zur Verbesserung der Teilhabechancen im Einzelfall schaffen. Aber auch bestehende Netzwerkstrukturen müssen miteinander abgestimmt werden.

Konkret bedeutet dies:

  1. Ein Konzept zur Entwicklung einer integrierten kommunalen Strategie für ein gelingendes Aufwachsen in gemeinsamer Verantwortung ist zu erstellen und dies im Projektverlauf unter Einbeziehung aller relevanten Fachdienste sowie unter Beteiligung der freien Träger und Initiativen sowie der Kinder und Familien weiterzuentwickeln.

 

  1. Zur Sicherstellung des Vorhabens muss eine kommunale Koordinierungsstelle eingerichtet werden, der die Aufgabe der kommunalen Vernetzung zur Unterstützung der fachbereichsübergreifenden Kooperation, die Sichtung, Analyse und Bündelung kommunaler Angebote für Kinder und ihre Familien sowie deren Weiterentwicklung obliegt.

 

  1. Der Landkreis Peine wird mit der Landeskoordinierungsstelle "Präventionsketten in Niedersachsen" kooperieren.

 

Die Grundlagen dieses Programmes sind mit einem weiteren möglichen  "Präventionsprojekt für Jugendliche - Communities That Care (CTC) kompatibel.

 

 

Ziele / Wirkungen:

-          Verbesserung der Teilhabe- und Entwicklungschancen aller Kinder bis 10 Jahren im Landkreis Peine, insbesondere von Kindern in belasteten Lebenslagen

 

-          Auf- und Ausbau von ressortübergreifenden Präventionsketten in gemeinsamer Verantwortung der zuständigen Stellen (Jugend, Gesundheit, Jobcenter, Soziales und Bildung) auf der Grundlage einer integrierten Armuts-, Sozial- und Gesundheitsberichterstattung

 

-          Zusammenführung der kommunalen Netzwerke zur Förderung, Unterstützung, Beratung und Betreuung von Familien mit ihren Kindern

 

-          Verbesserung des Zugangs zu Angeboten und Maßnahmen der öffentlichen und freien Träger für Kinder und Familie

 

-          Sicherung der Übergänge zwischen Institutionen, Settings und Angeboten

 

 

Ressourceneinsatz:

Eine Vollzeitstelle SuE 12 für eine/n NetzwerkkoordinatorIn "Präventionsketten" ist überplanmäßigr die Dauer von 3 Jahren zu besetzen. Um die max. Förderung in Höhe von 40.000 Euro zu erhalten, ist ein jährliches Mindestbudget in Höhe von 25.000 Euro einzuplanen. Bei einer dreijährigen Förderung würden im ersten Förderjahr 17.500 Euro, im zweiten Förderjahr 12.500 und im dritten Förderjahr bis zu 10.000 Euro erstattet werden. Der Bruttoarbeitsplatz kostet im ersten Programmjahr 62.900 Euro, im zweiten Programmjahr 64.800 Euro und im dritten Programmjahr 66.800 Euro. 

 

Schlussfolgerung:

Abhängig von den festgestellten Bedarfen zur Angebotsentwicklung sind die Relevanzen Gender Mainstreaming, Migration, Prävention/Nachhaltigkeit, Gesundheit und Bildung betroffen. Durch die Implementierung des Föderprogrammes können die festgestellten Bedarfe von Mädchen, Jungen und Familien mit und ohne Migrationshintergrund noch differenzierter betrachtet werden und entsprechende Angebote entwickelt oder ergänzt werden.

 


0