Vorlage - 2011/242  

Der Landkreis Peine beantragt bei der Landesschulbehörde die Einrichtung einer 2-jährigen Berufsfachschule Sozialassistent/in – Schwerpunkt Sozialpädagogik zum Schuljahresbeginn 2012/13 mit der Option der Einrichtung einer Fachschule Sozialpädagogik zum Schuljahr 2013/14.

Die Aufgaben von Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen hat eine hohe Bedeutung in unserer Gesellschaft, auch in unserem Landkreis Peine. Bereits jetzt fehlt es an Fachkräften für die Arbeit in Kindertagesstätten und anderen Betreuungseinrichtungen, wie Krippen, Horten, Heimen und Freizeiteinrichtungen.

Schülerströme innerhalb des Landkreises Peine zeigen auf, dass eine großer Anzahl Lernender (ca. 200) ihren Berufswunsch in öffentlichen Schulen in diesem Tätigkeitsfeld nur realisieren können, wenn sie Schulorte in anderen Städten aufsuchen. Dies bedeutet für Jugendliche aus dem Landkreis Peine in der Mehrzahl derzeit erhebliche Zusatzbelastungen durch Fahrtaufwand. Ferner führt diese Mobilitätsnotwendigkeit dazu, dass der Fachkräftebedarf in unserer Region nicht ausreichend gedeckt werden kann.

Ein durchgängiges öffentliches Ausbildungsangebot in diesem sozialen Bereich stellt somit eine notwendige Ergänzung des Bildungsangebotes an den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Peine (BBS), die als sog. „Bündelschule“ den Ausbildungsbedürfnissen innerhalb des Landkreises Peine gerecht werden soll, dar.

In der  2-jährigen Berufsfachschule Sozialassistent/in – Schwerpunkt Sozialpädagogik werden Schülerinnen und Schüler, die mindestens den Realschulabschluss nachweisen, beruflich qualifiziert. Zusätzlich wird der erweiterte Sekundarabschluss I vermittelt und somit ein höherer Abschluss geboten.

Diese Schulform bietet ferner eine Weiterqualifizierungsmöglichkeit für vorqualifizierte Fachkräfte an, die mind. durch eine 2-jährige Berufsausbildung eine Qualifizierung in der Kindertagespflege im Umfang von mind. 160 Unterrichtsstunden erlangt haben, und eine mind. 3-jährige Teilzeitbeschäftigung im Umfang von 50% einer beruflichen Vollarbeitszeit als Tagespflegeperson nachweisen.

Staatlich geprüfte Sozialassistentinnen und -assistenten werden als sog. „Zweitkräfte“ in den verschiedenen Betreuungseinrichtungen benötigt.

Aufbauend auf diesen Beruf werden so ausgebildete Sozialassistentinnen und -assistenten ferner in einer 2-jährigen Fachschule Sozialpädagogik zu Erzieherinnen und Erziehern weiterqualifiziert und die Fachhochschulreife vermittelt. Es ist daher beabsichtigt, bei erfolgreichem Realisieren des Bildungsangebotes der berufsqualifizierenden Berufsfachschule Sozialassistent/in – Schwerpunkt Sozialpädagogik, den Bildungsbereich entsprechend auszuweiten. Dies entspricht auch den zugrunde zu legenden bildungspolitischen Intentionen in diesem Berufsfeld.

Beide Ausbildungen integrieren die von der Schule begleitete praktische Ausbildung in den Einrichtungen und schließen mit einer praktischen Prüfung ab.

Der benötigte Ausstattungsbedarf ist bei der derzeitigen Ausstattung der BBS begrenzt. Lehrkräfte zur fachkundigen Unterweisung stehen zur Verfügung. Vertiefend hat die BBS in einer E-Mail vom 09. Dezember 2011 mitgeteilt, dass die räumlichen Voraussetzungen vorliegen und hierfür erst einmal keine Kosten entstehen. Allerdings werden für die sächliche Ausstattung, z.B. Rhythmusinstrumente, Lied- und Musiziergut sowie Werkzeuge im Rahmen des Werkens, nach einer vorläufigen Auskunft des zuständigen Fachberaters, Kosten i. H. v. ca. 10.000 € entstehen. Außerdem ist die BBS sehr an einer Kooperation mit der KVHS interessiert und wird sich von dort entsprechendes Equipment sicherlich in der Anfangsphase ausleihen können.

Da die BBS als Regionales Kompetenzzentrum gehalten ist, sich der Einführung neuer Bildungsangebote zu stellen, hat sie darum gebeten, die Einrichtung einer 2-jährigen Berufsfachschule Sozialassistent/in – Schwerpunkt Sozialpädagogik zum Schuljahresbeginn 2012 / 13, mit der Option der Einrichtung einer Fachschule Sozialpädagogik zum Schuljahr 2013 / 14, bei der Landesschulbehörde zu beantragen. Verwaltungsseitig wird vorgeschlagen diesem Wunsch zu folgen, um die die Zukunftsfähigkeit der BBS zu stärken und im Landkreis Peine eine qualifizierte, bedarfsorientierte Ausbildung anzubieten.